In den unterschiedlichen Chow Chow Rassefachbüchern wird immer wieder darauf hingewiesen, dass der Chow Chow unter Juckreiz, Ekzemen und Hautproblemen leiden kann. Es gibt eine Fülle von Ursachen hierfür. Als erstes sollte man die Fütterung des Chow Chows überprüfen. Oftmals wird zu viel Fleischproteine gefüttert. Dieses ist einer der Hauptbestandteile in den Industrie-Fertigfutter aller Marken. Man sollte sich unbedingt mit in Erinnerung rufen, dass die Chows Chows über viele Jahrhunderte kein Fleisch zum fressen bekamen. Die ersten Chow Chows, die nach Großbritannien kamen, wussten mit Fleisch nichts anzufangen. Erst in der dritten Chow Chow Generation verweigerten sie kein Fleisch mehr. Es ist heute noch wichtig, den Proteingehalt des Futters für den Chow Chow so gering als möglich zu halten.
Andere häufige Ursachen für starken Juckreiz sind Allergien, Parasiten wie Milben und Flöhe, Hautinfektionen mit Bakterien oder Hefepilze, wobei Hefepilze immer zweitrangig sind und es sollte nach der Grundursache gesucht werden.
Den Juckreiz können auch hormonelle Erkrankungen, wie
Schilddrüsenunterfunktion (SU)
Morbus Addison, Morbus Chusing oder andere Immunerkrankungen mit beeinflussen oder auslösen. Auch Medikamentengabe wie Cortison oder Chemotherapeutika können zu Hautinfektionen und Juckreiz führen.
Der Chow Chow reagiert auch mit Juckreiz, wenn er über einige Zeit extremem Stress ausgesetzt ist. Dies sollte man mit in seinen Überlegungen nach der Ursache eines anhaltenden Juckreizes unbedingt mit einbeziehen.
Seltener sind Ursachen wie Hautpilze und Mittelmeererkrankungen, wie Leishmaniose oder der Fadenwurm "Dirofilaria repens". Nach einem Urlaub im Mittelmeerbereich sollte man jedoch diese Möglichkeiten auch mit überprüfen, wenn sich nach einem Aufenthalt in den betroffenen Gebieten starker Juckreiz beim Hund mit einstellt.
Man sollte auch nicht außer acht lassen, dass veränderte Ursachen wie stark erhöhte Nierenwerte oder eine Erhöhung der roten Blutkörperchen als Ursache für starken Juckreiz in Frage kommen könnten. Des weiteren sollte man eventuell auch an Neoplasien und Mastzellentumore mit denken, die als Begleitsymptome einer Krebserkrankung auftreten, bei der ein Tumor einen Juckreiz irgendwo im Körper auslösen kann.
Sollte man einen Tier-Dermatologen mit aufsuchen müssen, ist es wichtig genaue Aufzeichnungen über die Fütterung, verordnetes Zecken- oder Flohmittel und / oder sonstige evtl. Medikation dem Arzt zu benennen. Sinnvoll ist hierbei eine tagesgenau Aufzeichnung über einige Wochen hinweg.
Hormonelle Krankheiten sind normalerweise kein Anlass für Juckreiz. Allerdings wird das Immunsystem durch diese Erkrankung mit beeinträchtigt, so dass betroffene Hunde anfälliger für Hautinfektionen sind. Diese Hautinfektionen sind nicht die Grundursache des Juckreizes, sondern nur der Auslöser.
Es ist dringend davon abzuraten, ohne genaue Diagnose des Tierarztes, Medikamente gegen den Juckreiz zu verabreichen!
Die Ursache für den Juckreiz muss diagnostiziert sein.