Von Anita Meulstee, Chow-Chow-Züchterin
FCI Kennel Xin-Feng
Um die nachfolgenden Seiten über die Farbe und das Fell des Chow-Chows zu verstehen, ist eine gewisse Kenntnis in der Genetik erforderlich.
In jeder Zelle eines Lebewesens sind Chromosome vorhanden, in denen alle Informationen über das Aussehen der Pflanze, Tier oder Menschen gespeichert sind.
Chromosome liegen immer in doppelter Ausführung vor. Ein Chromosom stammt vom Vater, das andere von der Mutter.
Der Teil des Chromosoms, der die Informationen für ein bestimmtes Attribut trägt, ist das so genannte Gen (Plural Gene), z. B. das Gen für die Haarfarbe, ein Gen für blaue Augen usw.
Der Platz auf dem Chromosom, wo sich ein Gen befindet, wird als geometrischer Ort (Loci) bezeichnet.
Mendel und C. Little
Im Laufe der Zeit wurden viele genetische Faktoren lokalisiert. 1990 wurde mit dem Ziel, das Genom vollständig zu entschlüsseln, das internationale Genom-Projekt gegründet.
Zugrunde gelegt sind hierbei die wissenschaftlichen Arbeiten von Gregor Mendel, die 1856 im Klostergarten anhand von Kreuzungsexperimenten an der Erbse begannen. Der Wissenschaftler und Mönch entdeckte und beschrieb viele Gene.
Im Jahr 1957 schrieb der amerikanische Genetiker Clarence C. Little, das Buch "Die Vererbung der Fellfarbe bei Hunden" in dem er aufführt, dass es verschiedenen Farb-Gene gibt.
Die Buchstaben, die in diesem Buch beschrieben sind, werden hier mit verwendet.
Dominant und rezessiv
Dominant ist ein Gen, wenn seine Wirkung die eines rezessiven Gens überwiegt. Es wird in Schemata mit einem großen Buchstaben dargestellt:
A
Rezessive Gene werden umgekehrt von dominanten unterdrückt - ihre Merkmale sind nur dann sichtbar, wenn zwei rezessive Gene alleine kombiniert werden. Sie werden in Schemata mit kleinen Buchstaben dargestellt:
a.
Die Kombination zweier dominanter Gene würde man demnach als
AA aufschreiben, zweier rezessiver als
aa, ihre Kombination als
Aa.
Nicht immer gibt es dominante und rezessive Gene, manchmal gibt es Kombinationen von zwei verschiedenen Genen.
Einige Gene können auch andere Gene beeinflussen. Das nennt man Epistase.
Dies liegt vor, wenn ein Gen die Unterdrückung eines anderen Gen bewirken kann.
In der allgemeinen Definition bedeutet dies die Interaktion von Genen
Wobei es bei dieser Vererbungsweise auch wieder die „unvollkommene Dominanz“ gibt. Das bedeutet, dass ein Hund, obwohl dominant vererbt wurde, seine eigentliche Farbe verdeckt trägt.
Dieses kann man bei einigen schwarze Chow-Chows sehen, die ein „rotes Glühen“ im Fell tragen.
Terminologie
Unter dem Begriff „Phänotyp“ versteht man das äußere Erscheinungsbild des Organismus. Der „Genotyp“ wird oftmals auch als Erbbild bezeichnet.
Ist bei einem Organismus mit doppeltem Chromosomensatz das Gen für ein bestimmtes Merkmal auf beiden Chromosomen identisch, dann ist er hinsichtlich dieses Merkmals reinerbig, homozygot.
Liegt bei einem Organismus mit doppeltem Chromosomensatz das Gen für ein bestimmtes Merkmal in zwei unterschiedlichen Varianten (Allele) vor, dann ist er hinsichtlich des entsprechenden Merkmals mischerbig, heterozygot.
Die verschiedenen Gene für eine bestimmte Eigenschaft werden Allele-Gen genannt. Alle Allele eines bestimmten Gens sind zusammen als eine Reihe zu bezeichnen. Die unterschiedlichen Allele werden in der Reihenfolge der Dominanz benannt (beginnend mit dem dominanten Allel)
Ich hoffe, dass diese Erklärungen ausreichen, um die weiteren Seiten zu verstehen. Wenn es Fragen gibt, dann wenden Sie sich bitte per Mail an
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Quellen:
Die folgenden Seiten aus dem niederländischen Buch "De Chow Chow in Nederland", von Janneke Leunissen-Rooseboom geschrieben, geben einen Überblick über Farben und Fell des Chow-Chows. Es basiert auf Informationen von Mona Selbach aus Norwegen.