Unser Igel

oder: Die etwas längere Igel Geschichte

Die Begeisterung von Pädda hielt sich sehr in Grenzen, als ich letzten Herbst freudestrahlend mit einem neuen Igelhaus nach Hause kam.
“Nein, keine Sorge! Das ist kein zweites Igelhaus. Es ist ein Futterhaus für den Igel.”
Seinen fragenden Blick sah ich nicht, sondern hörte nur den tiefen Stoßseufzer:
“Aber der Igel bleibt draußen!!”

Oh ja!! Und wie der Igel im Garten bleiben muss!!
Nur zu gut konnte ich mich an das Flohdrama im Herbst 2021 erinnern.
An einem noch viel zu warmen Novembertag sammelte ich ein Igelkind auf.
Es füllte nicht mal meine beiden Hände aus, so klein war es.
Dem Igelchen musste geholfen werden. Die Igelnothilfe war hoffnungslos überfüllt und ich wurde gebeten, dem kleinen Kerle selbst ein Winterquartier zu geben. Pädda willigte für ein Winterquartier im Keller ein.
Leider war das Igelchen zu schwach oder krank. Es verstarb sehr schnell.
Zurück lies es Flöhe, die sich auf Fiete breit machten.
Weniger gut. Wer einmal Flöhe im Haus hatte, weiß wovon ich spreche.

Nachdem unser Garten zum Leidwesen mancher Nachbarn und zur Freude von uns und anderen Anwohnern, ein reiner Wildwuchs ist, sind hier öfters Igel auf der Durchreise.
Das ich im Herbst 2022 ein Igel entschloss, ein lang leerstehendes Igelhaus zu beziehen, freute mich sehr.
Pädda meinte, dass es kein Wunder wäre. Er als Igel würde auch in das Igelhaus einziehen. Dieses steht in einer ruhigen Ecke und ist gut mit trockenem Laub ausgepolstert.
Meine Nachtkamera hatte jedoch selten den Igel auf dem Chip. Eher Nachbars Katze.
Schnell wurde in einer FB Igelgruppe der Rat erteilt, dass man ein separates Futterhaus bereits stellen solle, damit die Katzen nicht an das Futter kämen.
Gesagt, getan. Und so stand ich mit dem Futterhaus im Garten und stellte es gleich neben dem bezogene Igelwohnhaus ab.

Rat für die Überwinterung holte ich mir in einer FB-Igel Experten Gruppe:
Wiegen, entflohen, Zecken entfernen, Kot auf Parasiten, Haut auf Pilze untersuchen lassen, füttern, überwachen, gegebenenfalls im Keller überwintern, sonst: Igel tot.

Öhm … Nein.
Auch wenn der Gedanke nahe lag, ohne diese Experten Ratschläge zu folgen, müsse das Igelchen um sein Leben bangen.
Nein, ich befolgte keinen dieser Ratschläge. (Ein mulmiges Gefühl hatte ich aber schon).
Die Fotos der Nachtkamera zeigten mir einen gesunden Igel. Klar, innen rein schauen konnte ich nicht.
Und der Output sah für mich “gut” aus (als Hundemensch hat man schon in einigen anderen Hinterlassenschaften herumgestochert)

Anfang Dezember lief mein Igelchen immer noch ins Futterhaus um sich seinen Bauch vollzuschlagen.
In der FB-Igel-Experten Gruppe las ich unterdessen, dass die Igel schon in ihrem Winterschlaf sein müssten.
Sollte ich nicht doch meinen Vorsatz über Board werfen und ihn im Keller überwintern lassen?

Die FB-Igel Experten rieten mir dringend:
Wiegen, entflohen, Zecken entfernen, Kot auf Parasiten, Haut auf Pilze untersuchen lassen, füttern, überwachen, gegebenenfalls im Keller überwintern, sonst: Igel tot.

Nein, ich hatte ihn nicht auf unsere Küchenwaage gesetzt und nein, er wurde auch nicht entfloht noch sonstiges.
Meine Nachtkamera zeigte mir einen völlig normal aussehenden Igel, der im Dezember noch unterwegs war.
Hin und her gerissen überlegte ich was zu tun ist.
“Igor” wie das Igelchen nun genannt wurde, nahm mir die Entscheidung ab.
Er kam nicht mehr ins Futterhaus. Das Futter blieb unberührt.
Ich konnte nur hoffen, dass er es sich im Schlaf/Wohnhaus gemütlich gemacht hat um seinen Winterschlaf zu halten.

Es wurde März und in der FB Igelgruppe wurden die ersten Igelchen wach.
Gesund, jedoch um einiges leichter, äugten sie ins neue Jahr.
Von “Igor” war nichts zu sehen. Sein Futter blieb unberührt.
Sollte ich das Schlafhaus öffnen? Vielleicht brauchte er dringend meine Hilfe?
Auch hier nahm mir “Igor” die Entscheidung ab.
Mitte April war morgens der Igel-Fressnapf leer.
Die aufgestellte Nachtkamera bestätigte: “Igor” war wach.

Als ich vor Freude ein Foto den FB Experten zeigte, rieten sie mir:
Er läuft “hochbeinig” und ich solle dringend,
wiegen, entflohen, Zecken entfernen, Kot auf Parasiten, Haut auf Pilze untersuchen lassen, füttern, sonst: Igel tot.

Internet Experten können einen kirre machen!!!
In einem sehr ausführlichen Telefonat mit der Igelhilfe und einem wunderbaren Austausch mit dem “Bund Naturschutz” wurde mir mein ganzer Zweifel genommen.
Es war alles komplett richtig, wie ich gehandelt habe.
Igel sind Wildtiere und dürfen nur “entnommen werden” (seltsamer Ausdruck) wenn sie verletzt/krank sind und dringend Hilfe benötigen.
“Igor” soll bis Mitte Mai weiter gefüttert werden, damit er zu Kräften kommt. Danach das Futter reduziert, da er dann selbst für sich sorgen kann. Ich muss nicht traurig sein, wenn der Igel für längere Zeit nicht in sein Schlafhaus zurück kommt. Er ist dann anderweitig unterwegs. Er wird aber wieder zurück kommen, da Igel Standort treu sind. Vielleicht ist es auch ein Mädchen und dann könnten wir mit Nachwuchs rechnen.
(den letzten Satz weiß Pädda nicht)

Mein letztes Igor-Fotos, das ich den FB Igelexperten zeigte, wurde kommentiert mit:
(nein … dieses mal nicht 🙂 sondern: 🙂
“Der Igel ist zu dick. Das geht auf die Gelenke!”.
Meine Antwort, dass ich da Futter ausschleiche wurde kommentiert mit:
“Man darf doch den Igel nicht hungern lassen!”

So wie ich daraufhin die FB-Gruppe verlassen habe, hat sich Igor auf den Weg gemacht.
Ab und an ist seine Futterschüssel morgens leer.
Aber meistens freuen sich nun die Katzen über einen zusätzlichen Happen, den sie hier im Garten vorfinden.

Zu “Igor”
Der Stachler ist unheimlich scheu. Fotografieren ist nicht ganz so sein Ding. “Rotlicht” stört ihn nicht. Zwar sehe ich ihn wie er schmatzend sein Futter vertilgt, fototechnisch geht da leider nichts.
Meine Nachtkamera ist auch nicht die Beste und wenn “Igor” nicht genau im richtigen Winkel läuft, sind die Aufnahmen für die Tonne.
Was ich nicht wusste: Igel “knattern”. Wenn er sich gestört fühlt, dann kommen Laute, die sich “knatterich” anhören.
Und – Igel sind reine Fleischfresser. Ein toter Vogel, den ich bewusst im Garten liegen lies, war morgens nur noch ein Gerippe. (Nachtkamera war Zeuge über die nächtliche Fressorgie).
Ich freue mich sehr, dass der Stachler gut über den Winter gekommen ist und wünsche ihm, im wahrsten Sinne der Worte: “Komme nicht unter die Räder!!!”

Heiligenstadt – Veilbronn – Heiligenstadt

oder: Alles richtig gemacht!

(bin ein bisserla spät dran mit dem Beitrag, der 01. Mai ist schon einige Tage her 😉 )

Irgendwann letzte Woche wurde mir im Internet eine Tour vorgeschlagen, die uns noch nicht bekannt war (gibt es eigentlich nicht 🙂 ). Sie wurde als eine der schönsten Wanderungen in der “Fränkischen Schweiz” beschrieben.
Schnell war klar, dass dieser als einfache Tour gepriesener Weg unsere “1. Mai Wanderung” sein wird.
Leichte Wanderungen mit grandiosen Ausblicken hörte sich wunderbar an.

Puuhhh … um 5:45 Uhr läutete der Wecker erbarmungslos.
Normalerweise kein Problem für mich. Bin ich im Homeoffice, läutet der Wecker um 5:20 Uhr – bin ich im Büro um 4:20 Uhr.
Am 01. Mai war jedoch weder das Eine noch das Andere angesagt.
Trotzdem schob ich Motsi aus dem Bett um aufstehen zu können.
Gestern war sich mein Wetter-App äußerst uneinige mit dem Wetterbericht in den Medien.
Meine App versprach tolles Wanderwetter. 16°, weiß-blauer Himmel. Der Wetterbericht sprach von Regen.
Na gut. Manchmal täuscht sich auch meine Wetter-App.
Gestern war ein Tag “Sonne satt”. Heute morgen um 6:00 Uhr sah man nichts mehr davon.
Egal, die Regenklamotten waren schnell mit im Rucksack verstaut und Starkregen war auch nicht angekündigt.
Unser heutiger Start / Endpunkt war noch einmal “Heiligenstadt” in der “Fränkischen Schweiz”.

Der Wetterbericht und die Tatsache, dass an diesem Tag sehr viele Wandersleut’ unterwegs sein werden, hat uns veranlasst um 7:00 Uhr Richtung Heiligenstadt aufzubrechen.
Was man nie vergessen sollte: Heiligenstadt liegt im Tal. Wenn man schöne Aussichten sehen will, schaut man von oben herunter.
So war auch nach ganz kurzer Zeit unser erster, doch etwas steiler Anstieg zum Pavillion, vorprogrammiert.
Wie für uns üblich, waren die Wegweiser wieder umgefahren, falsch aufgestellt oder gar nicht vorhanden.
Große Umwege mussten wir heute zum Glück nicht laufen. Nur ein paar Wanderer kreuzten unsere Wege. Ab mittags wurde es jedoch voll auf den Pfaden. Kein Problem! Wir waren um kurz vor 13:00 Uhr wieder beim Auto angelangt.
Unser Abschlussbier genossen wir in Tiefenellern – Brauerei Hönig unter einer Kastanie. Und kaum waren wir wieder im Auto um nach Hause zu fahren, öffnete der Himmel seine Schleußen.

Entfernung:12,73 km
Gesamtzeit in Bewegung: 3,41 Std.
Durchschnittsgeschwindigkeit: 3:45 km/h
Anstieg: 318 m

Der Weg uns seine Route. (Link zur Aufzeichnung)
Als einen der schönsten Wege in der Fränkischen Schweiz möchte ich diese Tour nicht bezeichnen. Es gibt viele ähnliche Routen, die genauso schöne Aus-, und Einblicke aufweisen. Des kommt immer auf den jeweiligen Betrachter, in diesem Fall Wanderer, an, wie er es sieht.
Als “einfach” können Pädda, Motsi, Fiete und ich, diesen Weg auch nicht beschreiben. Es gibt 3 sehr steile Aufstiege, die man bewältigen muss, wenn man auf der Tour bleiben will.
Bei regnerischem Wetter sollte man sich sehr gut überlegen, diese Wanderung zu laufen. Es sind einige Stellen dabei, die dann problematisch werden könnten.

Brauereienweg rund um Heiligenstadt / Obfr.

oder: Wer rastet, der rostet

Auweja, das hätte ich jetzt nicht gedacht!
Momentan spüre ich Fasern in meinem Körper, an die ich schon lange nicht mehr gedacht habe.
Vorausgehend meiner jetzigen Unbeweglichkeit auf dem Sofa, war die heutige “Wandereröffnungstour 2023”.
Das Wetter war bis Karfreitag nicht sonderlich toll und eine Wanderung war nicht eingeplant.
Samstagmorgen regnete es … wieder einmal.
Kein Problem für mich. Das “Schdüggla” wollte noch fertig bestellt werden. Da spielte das Wetter keine Rolle. Mein Tag war ausgefüllt mit umgraben und Erde einarbeiten.
Als ich abends ins Bett wollte, kam ich schon sehr schlecht vom Sofa hoch.
Aber was solls!
An die Ostersonntag-Wanderung dachte ich mit keiner Wimper mehr.
Wir hatten ursprünglich Ostersonntag eine kleine Wandereröffnungsroute ausgesucht, sollte sich das Wetter zum Besseren ändern.
In einem schon länger im Bücherregal liegenden, kleinen “Bamberger Wanderführer” gefiel uns eine Route, die wir tatsächlich noch nicht gelaufen sind.
“Gutes Bier und alte Gemäuer – rund um Heiligenstadt” versprach ein gute Eröffnungstour für das Wanderjahr 2023 zu werden.
Klar, den Nebensatz “Anspruchsvoll mit längeren Steigungen” lächelten wir weg.
Meine Sorge galt eher Motsi. Sie war im Winter etwas schwerer geworden und ihre Kondition war auch nicht mehr die Beste. Es kam wie es kommen musste: Der Wetterbericht versprach tolles Wetter und so wurde am Samstagabend kurzfristig entschieden, dass wir am Sonntag wandern gehen.
Der Startpunkt war Heiligenstadt im Tal. Und wie sollte es anders sein?
Die “Fränkische” ist bergig. Bereits kurz nach dem Starpunkt ging es steil den Berg hinauf.
Boah …!!! Meine Beine waren immer noch schwer von der gestrigen Gartenarbeit. Jeden einzelnen Schritt spürte ich.
Aber: “Watt mutt, datt mutt”.
Das traumhafte Wetter und der tolle Weg entschädigten uns dafür.
Wir waren dieses Mal vielleicht etwas länger unterwegs, wie im Plan angegeben ist … und der Eine oder die Andere liegen jetzt bereits in ihrer Schlafposition .. egal!!! Es wird auch dieses Jahr wieder eine fantastische Wandersaison, wenn die Muskulatur wieder in Form gebracht wurde!

Entfernung:14,88 km
Gesamtzeit in Bewegung: 4:24 Std.
Durchschnittsgeschwindigkeit: 3:38 km/h
Anstieg: 385 m

Der Weg und Seine Route (Link zur Aufzeichnung)
Die Tour ist als anspruchsvoll beschrieben und das sollte man nicht unterschätzen.
Teilweise gibt es steile An- und Abstiege. Beim Abstieg nach Heiligenstadt ist bei feuchtem Boden Vorsicht geboten.
Von Heiligenstadt aus ist die Wanderung sehr gut mit “Brauereiweg um Heiligenstadt” ausgeschildert.
Einen kleinen Makel gibt es. Der Weg nach Brunn und weiter Richtung Stücht verläuft auf einer Straße. Diese ist zwar sehr minimal befahren – allerdings ist auf Straßen laufen nicht unbedingt “unser Ding”.

Rund um Saltendorf

oder: Unterwegs zwischen Biber und Füchse

Eigentlich war Mitte der Woche noch vom ” wir laufen auf’ ‘s Walberla” die Rede. Das Wetter war wie geschaffen dafür.
Stahlblauer Himmel und sehr kühl. In den vergangenen Nächten fiel das Thermometer noch weit unter -5°. Tagsüber jedoch bis zu +10°.
Wie es jedoch immer so ist: “Eigentlich” ist eine Anwandlung, die sich nicht immer umsetzten lässt 😉
Das Wetter hat sich zum Wochenende von genau der entgegengesetzter Seite gezeigt.
Bewölkt mit Regenwahrscheinlichkeit.
Kein Wetter fürs Walberla.
Das ist kein Problem, wohnen wir doch in einer Wanderlandschaft “par Excellence” 🙂
Nachdem Pädda auch noch an diesem Tag backen wollte, wurde ein kurzer Weg am Rande der “Himmelsweiher” ausgesucht.
Es gibt tatsächlich noch Wanderwege in unserer Nähe, die wir noch nicht gelaufen sind.
Etwas skeptisch war ich allerdings, als mir Pädda auf outdooraktiv diese Route vorstellte.
Zu oft sind wir mit diesen outdooraktiv Routen falsch gelaufen.
Neu war dieses Mal, dass wir mit einer unterlegten Wander-App unterwegs waren.
Selbst im Wald mit verschlungenen Pfaden, hat uns diese super geführt.
Biber und Füchse haben wir nicht gesehen, Fiete jedoch gerochen 🙂

Der Weg und seine Route (Link zur Route)
Eine einfach zu laufende Route ohne große Steigungen. Es geht durch ein kleines Stück des Aischgrundes mit seinen Karpfenweihern. Tolle Einblicke in einer sehr abwechslungsreichen Landschaft.

Entfernung: 9,3 km
Gesamtzeit in Bewegung: 2,24 Std.
Durchschnittsgeschwindigkeit: 3,86 km/h
Anstieg: 155 m

Mulchbeet – das erste Jahr

oder: … geht doch

Es ist Weihnachten und das erste Mulchbeet Gartenjahr neigt sich dem Ende.

Das Mulchbeet ist abgeerntet und auf den bevorstehenden Winter vorbereitet.
Zurück blickend war es für mich als absoluter Gartenbau-Laie, ein sehr interessantes Gartenjahr 😉

Doch ich will von vorne beginnen 🙂
Mitte April sah es auf dem Mulchbeet noch ziemlich leer und bescheiden aus.
Der Knoblauch, den ich im Herbst 2021 gesetzt habe, sah genauso dürftig aus, wie der gesäte Spinat.
Es verging kein Abend, an dem ich nicht betrübt aufs leere Beet sah.
Im Stillen hatte ich mir von meinem immensen Arbeitseinsatz im Sommer und Herbst 2021, wesentlich mehr an Gemüsewachstum im Frühjahr 2022 erhofft.
Betrübt war meine Mulchbeet-Laune auch davon, dass wir im Hochbeet schon ab Anfang April Pflücksalat (unter der Folie) ernten konnten.
Das Mulchbeet dagegen sah irgendwie … traurig aus.
Hatte ich zu viel erwartet?

Der “Tag der offenen Gärtnereien” Mitte April in Bamberg, war ein “must” für mich.
Bepackt mit einigen kleinen Kohlpfänzchen, asiatischem Salat, “guter Heinrich” und einigen Gewürzkräutern gings wieder nach Hause.

Um den 10. Mai war es dann soweit.
Mein Mulchbeet wurde mit dem Sommergemüse bepflanzt.
Die vorgetriebenen Kartoffeln, Schalotten, Zwiebeln fanden nebst zwei Zuchini, ein paar Knollensellerie, genauso Platz, wie die drei Gurkenpflanzen.
Außerhalb des Mulchbeetes wurden Kapuzinekresse und Borretsch gesät.
Kräutertechnisch wurde Rosmarin, Minze, Salbei, jeder Menge an Schnittlauch, Schnittknoblauch, Wermut, Currykraut, Thymian und Majoran gepflanzt. Eine liebe Freundin hat mich mit ausgeblühten Narzissen in rauer Menge versorgt.
All das wurde um das Mulchbeet eingepflanzt.
Oberhalb des Mulchebeetes sollte eine Insektenfreundliche Blühwiese heranwachsen.
Die ersten Phacelia fingen Ende April das blühen an und wurden von den ersten Insekten besucht.

Jeden Abend begutachtete ich das Mulchbeet. So richtig zufrieden war ich irgendwie nicht.
Immer wieder kam der Zweifel auf, ob das ganze “Grünzeug” wachsen würde.

Die Nacht vom 29.05 auf 30.05, brachte noch einmal sehr starken Nachtfrost.
Was ich morgens am Mulchbeet sah, hätte mich fast mein Vorhaben einstampfen lassen.
Alles war fast erfroren!!
“So, dass wars jetzt! Es wird eh nichts!” waren meine Gedanken.
Ein paar Tage später zupfte ich deprimiert die braunen Blätter von den Gurkenpflanzen, Zucchini und Kartoffel ab.
Soll es machen, was es will …

Wie es so ab und an im Leben ist: Ich hatte mich geirrt!
Sämtliche Gemüsepflanzen haben es “überlebt” und fingen an zu wachsen.
Neben den Gurken wurden rote Beete und Radieschen gepflanzt.
Lauchpflänzchen fanden neben dem Strauchbasilikum ihren Platz. Knollensellerie, Buschbohnen und Zuckerschoten gesellten sich auf der anderen Seite.

Was ich im Mai noch begraben wollte, konnte ich ab Anfang Juli ernten 🙂
Frühzwiebeln und Schalotten, rote Beete und Radieschen – ein Traum.

Und dann kam die große und sehr lange Sommerhitze.
In unserer Gegend regnete es über 8 Woche nicht. Die Hitze brannte alles nieder. Das Mulchbeet konnte ich nicht in dem Umfang bewässern, wie es die Pflanzen dringend benötigt hätten.
Gurken und Zucchini wurden nur noch punktuell gegossen.
Die Kartoffeln, das traumhaft schöne Blau- und Weißkraut mussten dürsten und wurden teilweise “not geerntet”.
Zu meiner absoluten Überraschung zählte jedoch die Zucchini.
Ich bin nicht dahinter gekommen, wie es die beiden Pflanzen schaffen konnten, in diesem Wüstenklima-Sommer solche Masse an Früchten hervor zubringen. Mit der Anzahl an Früchten hätten wir einen Stand auf dem Wochenmarkt bestreiten können.
Zum Glück ist dieses Gemüse vielseitig zu zubereiten. Selbst eingelegt, ähnlich wie saure Gurken, sind sie ein Genuss.

Mitte September kam und endlich der lang ersehnte Regen.
Alles was bis dahin im Mulchbeet die Hitze oder die kulinarische Verarbeitung überlebt hatte, bekam einen irren Wachstumsschub.
Der Mangold, der Spinat, sämtliche Blumen ums Mulchbeet herum, fingen an zu wachsen.
Die Kapuzinerkresse, der Borretsch, der texanische Mohn, sämtliche Kräuter, die ich außerhalb des Mulchbeetes angepflanzt habe, alles wuchs und wucherte.
Ein Traum – so hatte ich mir es vorgestellt!

Der Herbst war im Anmarsch und das Mulchbeet wurde wieder mit frischem Material aufgestockt.
Das Laub und die Pferdeäpfel habe ich nicht aufs Mulchbeet gelegt sondern unten eingearbeitet.
Die obere Erdschicht wurde abgetragen, das Laub und die Pferdeäpfel mit dem steinigen Lehmboden soweit wie möglich vermischt. Das Ganze noch mit Mikroorganismen besprüht und darauf kam die weg geräumte obere Erdschicht. Oben auf noch ein paar cm Erde aus der Kompostieranstalt und fertig war der Boden zum aussähen von Spinat und Feldsalat.
Der vorgezogenen Japanische Wintersalat und die “Wintermarie” (Blattsalat) wuchsen bis zum ersten, sehr starken Wintereinbruch Mitte Dezember.

Gemüsepflanzen auf dem Mulchbeet:
Rote Beete, Knollensellerie, Kartoffeln, Zwiebeln, Charlotten, Zucchini, Rotkraut, Spitzkohl, Weißkraut, Lauch, Bohnen, Zuckerschoten, Spinat, Mangold, Kohlrabi.

Salatpflanzen auf dem Mulchebeet
Radischen, Rettich (die beiden eher weniger) Gurken, Radiccio, Wintermarie, Japanischer Wintersalat, Feldsalat ( noch ganz winzig)

Kräuter auf dem Mulchbeet
Guter Heinrich, Kresse, Petersilie.

Dünger auf dem Mulchbeet
Hornspäne, gepresste Schafswolle, Mikroorganismen, Laub und Pferdeäpfel die über die Wintermonate verrotten

Gäste im und am Mulchbeet
Amseln, die nach Würmern suchen, viele Engerlinge die da bleiben dürfen, wo ich sie gefunden habe und jeder Menge Insekten und Nachbarn, die sich mit mir freuen, dass es doch so gut geworden ist.

Mein Fazit für das erste Jahr:
Die Arbeit hat sich gelohnt!
Nicht nur, dass wir ab April bis Mitte Dezember weder Salat noch Gemüse kaufen mussten, sondern etwas was viel mehr wiegt:
Die Arbeit auf diesem kleine Stücken macht mir so unendlich viel Freude!!
Danke an die lieben Menschen, die mir diesen Traum erfüllten mich gärtnerisch so austoben zu dürfen!!

Ein kleiner Nachsatz 🙂
Für das Gartenjahr 2023 habe ich mich dieser Tage mit Samen von den unterschiedlichsten Gemüsesorten eingedeckt.
Nachdem das Mulchbeet nur begrenzt Platz hat und ich mich auf dieser Wiese komplett austoben darf, hat Pädda im Spätsommer noch ein ganz kleines Hochbeet und einen Platz für Zucchini und Kürbisse umrandet, die 2023 dort ihren Platz finden sollen.