Klosterlandschaftsweg Ebrach

oder: Juhu!! Es wird Frühling.

“Wer rastet, der rostet.”
Sagt man.
Nur: Man kann es auch übertreiben 😉
Freitag Umzug bei einer Freundin.
Samstag das Gemüsebeet umgestochen und frische Erde geholt.
Sonntag eine kleine “entspannte” Wanderung, die sich nicht als solches entpuppte. (war irgendwie klar 🙂 )
Pädda und ich wollten unbedingt “raus und laufen”, da fantastisches Wetter angekündigt wurde.
Der Winter war viel zu dunkel und mit viel zu viel Regen,
Klar, der Natur tat dieser Winter mehr als gut. Nach dem vergangenen viel zu trockenen Sommer war es eine Wohltat für sie.
Für mich war dieser Winter einfach nur … schlecht 🙁
Kein Licht, keine Sonne, alles war trist.
Egal: Das Wetter heute ist jetzt viel zu schön, um über den vergangenen Winter zu zetern 🙂

Und so war gestern Abend von uns beiden, doch ziemlich ausgelaugten, etwas älteren Menschen, schnell beschlossen worden, dass wir heute nur eine “kleine” Frühlingsrunde laufen wollten.
Mein Wunsch war ein markierter Weg, nicht so viele Steigungen und keine lange Anfahrt zum Startpunkt.
Pädda schlug ein paar Wege vor. Wir entschieden uns für den Klosterlandschaftsweg Ebrach.
Startpunkt im wunderschönen Ort Ebrach im Steigerwald.

Der Steigerwald ist immer ein Garant für schöne Wege.
Auch auf dieser Tour wurden wir nicht enttäuscht.

Entfernung: 14,06 km
Gesamtzeit in Bewegung: 3,26 Std.
Durchschnittsgeschwindigkeit: 4,09 / km/h
Anstieg: 306m

Der Weg und seine Route (Link zur Aufzeichnung)
Eine wunderschöne Tour von Ebrach nach Großgressingen. Weiter gehts nach Winkelhof und über eine 8 wieder zurück nach Ebrach. Der Weg ist hervorragend ausgeschildert. Meist geht es auf sehr gut zu laufenden Wegen, oder Straßen.
Wunderschöne und sehr saubere Rastplätze laden zum Verweilen ein um den schönen Ausblick über den Steigerwald zu genießen.

D – F – B – NL – D

oder: Wohin des Weges?

Seit Wochen bereiteten wir uns auf unseren Slowenien Urlaub vor.
Kartenmaterial wurde besorgt, ungefähre Routen geplant, die Highlights und Stellplätze die wir sehen wollten, in Büchern markiert …
… alles war geplant. Bis ein dramatisches Unwetter Slowenien zu 2/3 überschwemmte.
Im Süden Europa wurde weiterhin starkes Regenwetter vorhergesagt.
Nein! Wir wollten nicht mit unserem Camper die Aufräumarbeiten behindern!
Der Alternativ-Vorschlag von Pädda hörte sich gut an.
“Was meinst du zum Elsass? Da war ich noch nie.”
Ja, ich kannte es, aber das lag schon viele, viele Jahre zurück als ich das letzte mal da war.
“Und anschließend fahren wir rauf ans Meer?” war meine Bitte.
Gesagt, getan: Kurzentschlossen warfen wir unseren Urlaubsplan “Slowenien” in
“Rundreise: Süddeutschland, Elsass, Ardennen, Normandie, Belgien, Zeeland (NL) und irgendwie zurück” um.
Kein Wissen wohin, (außer die Tour der “Elsässischen Weinstraße” aus dem Internet), keine Route, keine Karten, keine Stellplätze … einfach: Nichts.

Am 16.09. begann unser Reise. Nicht wissend wo wir landen werden, nicht wissend was auf uns zu kommt 🙂

Kurz zu den Eckdaten 🙂
In diesen 14 Tagen sind wir 2.265km gefahren. 6 Nächte standen wir auf “Wohnmobilstellpätzen mit allem Komfort”, 8 Nächte standen wir “frei”. Was nicht bedeutet, dass wir “wild Camper” waren. Wir standen neben und mit anderen Campern auf ausgewiesenen Stellplätzen. Allerdings ohne jeglichen Komfort. Dank unserer autarken XI war das kein Problem.
Frankreich ist für dieses Art zu reisen ein Eldorado. In den Niederlanden gibt es wenig bis keine “freie” Plätze für Camper, in Belgien ist es unmöglich “frei” zu stehen. In D. allerdings gibt es immer mehr kleine, feine Stellplätze, auf denen man bis zu 3 Tage kostenfrei mit dem Wohnmobil stehen darf / kann.
Essen gegangen sind wir nur einmal im Elsass und einmal auf Zeeland.
Ansonsten schwelgten wir zwischen Nudelgerichten, Garnelen und Steaks in jeder Ausführung, die Pädda in der kleinen XI-Küche traumhaft gut zubereitete.

Und los gehts 😀

Die “schwäbische Alb” und der “Schwarzwald”.
Wir waren uns einige, diese Tour soweit wie möglich ohne Autobahn zu fahren.
D. ist ein so wunderschönes Land und unser Ziel “Elsass” war so streckenmäßig kürzer zu erreichen, als den km-technischen Umweg auf der Autobahn.
(Das jedoch google wirklich den kürzesten Weg nimmt, hat mich in Frankreich schon das ein oder andere Mal richtig genervt 😀 )
Unser erstes Ziel war “Hornberg” auf der schwäbischen Alb.
Ein traumhafter Platz auf dem man über das ganze Tal blicken kann.
Der Sonnenunter- und Aufgang war gigantisch.
Einen bessern Start für unsere Reise konnte es nicht geben …


…naja, nicht so ganz. Wir verloren unser Grauwasser.
Was ein “gscheidter” Camper ist – wurschtelt sich in das Innerste des Inneren und …
fand einfach nicht des Rätsels Lösung. 🙁
Samstags jemanden beim Notdienst zu erreichen .. fehl am Platz.
Wir überlegten hin und her. Zwei Wochen mit einem offenen Grauwassertank zu fahren – absolut unmöglich!!
Unser Ziel: Montags zum Hersteller “Adria” nach Offenburg zu fahren um das Problem zu lösen.
Tja … ich will mal nix dazu sagen. Die Frau im Camper (ich 😀 ) fand mittelst einer FB-Gruppe die Lösung.
Es musste einfach ein weiterer Schalter im Camper umgelegt werden und schon war das Grauwasser dicht.
(Pädda hat den einfach nicht gesehen. Gut – wenn man farbenblind ist, scheint es etwas schwieriger zu sein, grau von blau zu unterscheiden).

Nachdem wir schon gedanklich in Richtung Offenburg zur Werkstatt unterwegs waren und nun nicht dahin mussten, entschieden wir uns, nicht in Kehl über den Rhein zu fahren, sondern in der Höhe von Colmar.
Unsere Route führte uns somit auf deutscher Seite in den Hochschwarzwald.
Meine Idee war, am Titisee zu übernachten.
Oh je … Touris ohne Ende und wir mitten drinne. Nein!
So schnell wie es nur ging flüchteten wir über den Feldberg Richtung Frankreich.
Am Sirnitzpass auf 1.045 M fanden wir unseren traumhaften Übernachtungsplatz.

Am nächsten Morgen stiegen wir (zu Fuß 😀 ) hinab zum Nonnenmattweiher.
Ein herrlicher Platz mitten im Schwarzwald.

Nachdem XI nun dicht war, gings ohne Umwege weiter ins Elsass.
Das Elsass hat seine Schönheit in all den Jahren nicht verloren, in denen ich nicht da war.
Wir wanderten durch die Weinberge (naschten auch die süßen Trauben), flanierten durch die traumhaft schönen Städtchen im Elsass, genossen das Essen, den Wein und den Käse.
Langsam fuhren wir die Elsässer Weinstraße entlang Richtung Norden. In einigen Dörfern waren wir zu Fuß unterwegs, andere Dörfer durchfuhren wir (leider) nur. Die Hochkönigsburg sahen wir nur von außen (Hunde unerwünscht) Egal – der Weg durch den Wald war dennoch wunderschön.

Unser Camper-Weg führte uns weiter in den Norden.
In den Ardennen fanden wir wieder einen sehr kleinen Übernachtungsplatz an einem Mini-See.
Das Abendessen am See mit Pädda und den Wuffies, Garnelen, Wein und Weißbrot: “Herz, was will man mehr?!”.
Am nächsten Morgen wurden wir noch von der Sonne geweckt.

Weiter ging es Richtung Norden und der Starkregen setzte ein.
Puuhhh … ich wäre an manchen Stellen gerne stehen geblieben, so stark schüttete es.
Pädda fuhr weiter – immer den kürzesten Weg (vorgegeben von unsere google-Strecke).
Durch Sträßchen, die enger sind als ich es mir wünschte. durch Schlaglöcher, die größer waren, als gedacht.
Der Regen wurde weniger und unser Übernachtungsplatz war in Sicht.
Toll 🙁 . Es gab keine Brücke über den Bach.
Pädda fand jedoch eine kleine Brücke und steuerte den Platz über eine regennasse Wiese an.
Ich wäre da nicht rein gefahren!

Wir hatten wirklich großes, wenn nicht noch größeres Glück, aus der regennassen Wiese ohne fremde Hilfe überhaupt wieder raus zu kommen. …. 🙁
Ein freilaufendes Pferd beflügelte Pädda ungemein, dann diesen Platz schnellstmöglich zu verlassen.
Neben Pädda saß jetzt eine total verdreckte Frau, die einfach nur froh war, dass das 3,5t Gefährt aus diesem Morast überhaupt wieder heraus gekommen war. Wir fanden einen Stellplatz im Ort. Bis uns die Augen zugefallen sind, war es ein sehr schweigsamer Abend in unserem Camper.

Nächster Tag – nächstes Glück und auf an die Küste!!!
Ein Traum!! Wir standen 2 Tage zwischen Calais und Dünkirchen (es war mit der schönste Ort während unserer Reise)
Das Meer, die Dünen, das Naturschutzgebiet … ich wäre heute noch dort soifzt

Unser weiterer Weg führte uns darauf hin durch Belgien nach Zeeland.
Oostkapelle war unser Ziel.
Nun ja. Ganz nett. Jedoch nicht vergleichbar mit dem Strand in Frankreich.

Und wie fahren wir jetzt wieder zurück?
Pädda war noch nie in der Eifel.
Über die Rurtalsperre (an der wir auch nächtigten) ging es weiter nach Monschau.


Um dann am Ulmener Maar wieder einen Camper Platz aufzusuchen, der zu meiner großen Freude noch dazu im Naturschutzgebiet lag.
Wooowww … einige Zeit verbrachte ich im Vogelausgugg mit Fernglas und Tele um die Vogelwelt zu beobachten.

Ja, auch die schönste Zeit endete irgendwann.
Langsam mussten wir uns Gedanken um die Heimreise machen.
Aus der Eifel ist nicht weit bis nach Hause.
Trotzdem hatten wir noch ein Nacht “übrig”.
Diese verbrachten wir am Main in Miltenberg.
Ein wunderschönes Städtchen, das sich immer wieder lohnt, anzuschauen.

Ja, das war unsere erste große Fahrt mit unserer XI.
Mein Fazit:
Es klappte um Welten besser, als ich im Vorfeld dachte.
Nach ein paar Tagen war auch unser morgentlicher Ablauf mit Hunde-Gassie, Bad und Frühstück zubereiten, eingespielt.
Mit XI zu verreisen ist ein entschleunigtes reisen. Schnell geht hier schon mal gar nicht.
Weder an der Ampel, noch auf der Autobahn, geschweige über Pässe. (Vorteil in Frankreich: XI darf nur 90 km/h auf der Landstraße fahren, was mir sehr zu gute kam und oftmals gar nicht zu fahren gewesen war)
Die Eindrücke die wir sammelten, waren immens und ich möchte keinen Augenblick missen wollen.
Gut, auf das ungewollte “off road fahren” hätte ich liebend gerne verzichtet.

Frensdorf – Edersee – und zurück

oder: Und los gehts!

Pädda lies sich nicht stoppen. Am heißesten Tag seit den Wetteraufzeichnungen lag ich bei 38° Außentemperatur unfähig irgendwas zu tun auf dem Sofa. Derweilen schwebte Pädda fast zwischen zu Hause und XI hin und her um das WoMo mit allen wichtigen Sachen einzurichten 🙂 .
Eine Woche später standen wir, nebst Fiete und Motsi auf der LKW Waage.
Gut, wir hatten noch kein Wasser betankt. Jeder Camper riet so wenig wie möglich auf der Fahrt mitzunehmen. Trotzdem waren wir erstaunt, dass wir nur 3,045t wogen.
Suuubie!! Mein Liegestuhl und der “Dutch Oven” konnten neben anderen Dingen, incl. Wasser, noch eingepackt werden.

Montagvormittag um 10:00 Uhr starten wir Richtung Edersee 🙂 .
Unsere Route führte uns über Königsberg in Bayern, kurzer Stopp am Schloß Craheim, weiter nach Bad Boklet. Für die erste Übernachtung wurde der gebührenfreie “Stellplatz Ruine Aura” anvisiert.
Herrlich! Wir standen direkt vor der Ruine oben am Berg. Nur eine Herde weißer Kühe graste friedlich auf der Weide vor uns.
Pädda, die Wuffels und ich saßen bis in die Dunkelheit hinein, fast einsam auf der Bank vor der Ruine. Nur die Fledermäuse umkreisten uns. Ein Traum. Schöner konnte unser erster Tag nicht enden!

Am nächsten Morgen wurden wir vom Regen geweckt. (Dieser begleitete uns leider die ganze weitere Fahrt)
Über Hammelburg (wir mussten am Camperplatz Wasser tanken und stellten fest, dass es total unterschiedliche Gewinde an den Wasserhähnen gab. Ein ganz lieber Camper half uns aus und wir konnten Wasser einfüllen).
Nach einem Café Latte in Hammelburg gings weiter über Burgsinn, Steinau an der Straße, Ürzell, Niedermoos. Ortschaften von denen wir noch nie etwas gehört hatten.
Täler, Berge, Wälder, Wiesen, Straßen, eng und sehr, sehr kurvig. Jeder Blick aus dem fahrenden WoMo zeigte eine wunderschöne Landschaft.
Pädda steuerte unser Nachtplatz auf dem “Stellplatz an der Taufsteinhütte” an. (oberer Vogelsbergkreis)
Für Mitte Juli war es ganz schön kalt geworden auf 750m.
Abends marschierten wir Richtung “Hoherodskopf” und waren tief beeindruckt von dieser traumhaftschönen Landschaft.
Ein Glück, dass ich mich beim packen nicht davon abhalten lies, eine dicke Decke und lange Unterhosen mit zu nehmen. Was war ich froh die “on board” zu haben. Gefroren hat es mich in dieser Nacht nicht.
Diese Gegend ist eine ausgewiesene Wander- und Langlaufregion. Am nächsten Morgen wollten wir ein paar Meter wandern
Es war schnell eine mittlere Route gefunden, die mit 8 km angegeben war.
Da es noch leicht nieselte als wir los gingen, hatte ich leider, leider keine Kamera mit genommen 🙁
Schade, sehr schade. Die Landschaft in diesem Hochmoor, der wabernde Nebel und die Stille … mehr als beeindruckend
Etwas sonderbar an diesem Stellplatz war, dass niemand da war, bei dem wir uns an-, bzw. abmelden konnten. Die sanitären Anlagen waren topp gepflegt und mehr als gerne hätte wir auch einen Obolus dafür bezahlt.
Nichts destotrotz verließen wir den Vogelsbergkreis und fuhren weiter Richtung Norden.
Immer dem Regen versuchend auszuweichen, was in dieser Woche nur sehr schwer gelang.

Unser weiterer Weg führte uns über Ulrichstein, Mücke, Gemünden (Felda – nicht Fulda) über kleine Sträßchen nach Trysa, Bad Zwesten, Ungedanken, ins Edertal.
Angedacht war der Stellplatz am Rehbachteich. Problem war, dass dieser Stellplatz nicht am Edersee liegt, sondern wie der Name schon sagt, an einem Teich 😉 (auf dem Campingplatz sind Hunde nicht gestattet).
Pädda gefiel der Platz überhaupt nicht. Er wollte an den Edersee und nicht an einen Fischweiher. Nach kurzer Diskussion starteten wir und suchten weiter. Der nächste Platz gefiel mir nicht sonderlich. So gings auf über die nördliche Route um den Edersee herum auf die Halbinsel Scheid. Kurz vor dem See war auf der einen Seite ein Campingplatz, davor ein Parkplatz für WoMo.
Wir entschieden uns für Letzteres – und man soll es nicht glauben: Wir hatten tatsächlich Sommer-Sonnen-Wetter!! 😀
Pädda freute sich auf den nächsten Tag um mit seinem SUP auf dem Edersee entlang gleiten. Daraus wurde leider nichts. Schon abends zogen wieder dicke schwarze Wolken auf, die uns mit Regen die ganze Nacht begleiteten 🙁 .

Nach unserer obligatorischen Tasse Kaffee packten wir am nächsten Morgen zusammen und steuerten wieder Franken an.
Unser Ziel war ein Stellplatz in Freudenberg direkt am Main.
Die Regenpause in Freudenberg nutzen wir um auf die Burg Freudenberg zu wandern.
Naja, die Regenpause dauerte 20 Minuten unsere Wanderung ungefähr 2 Stunden 😉
Da die WetterApp’s keine Besserung versprachen, entschlossen wir uns die 100 km nach Hause zu fahren und nicht noch eine Nacht am Main zu stehen.
Am Donnerstagabend waren wir wieder zu Hause.

Mein Fazit:
So sehr mir die Reise mit der “alten Klapperschüssel” letztes Jahr missfiel, so sehr habe ich in diesen 4 Tagen das Reisen im WoMo lieben gelernt.
Für uns 4 ist der Platz ausreichend.(Naja, es hätte noch einen Tick länger sein dürfen – aber XI hat die längste Länge von Sunliving’s Kastenwagen).
Was ich am Anfang etwas problematisch einstufte, war die “Anordnung” der beiden Wuffies während der Fahrt. Fiete fährt nicht gerne Auto und die erste Testfahrt mit XI zur Waage war für ihn sehr stressig.
Deshalb saß ich die ganze Zeit dieser Reise bei ihm hinten auf der Mitfahrerbank, während Motsi sich breit und noch breiter im Beifahrerfußraum ausstreckte und sich von dort nicht mehr weg bewegte. Zum Glück besserte sich ab dem 2. Tag auch Fietes Abneigung gegen XI und wir beide konnten etwas entspannter reisen.
Uns hat es auf diesem kleinsten Raum an nichts gefehlt. Wir aßen jeden Abend lecker gekochte Pädda-Gerichte.
Über die Anordnung der beiden Menschen im Schlafbereich musste nicht lange diskutiert werden. XI kann zu einer Liegefläche umgebaut werden, die unserem heimatlichen Bett in nichts nach steht.
Ein paar km bin auch ich gefahren. Es ist schon etwas anderes einen 6,3m und 3,5tonner zu steuern, als meinen kleinen Twingo. Ich denke jedoch, dass ich sehr gut auf dem Main-Stellplatz eingeparkt bin (waren auch nur 3 Plätze von 20 belegt 😀 )

Alles in allem war es DIE perfekte Entscheidung, sich dieses Gefährt zu zulegen!!
“Wenn nicht jetzt, wann dann???”
Ich freue mich auf unseren Urlaub, der uns aller Voraussicht nach Slowenien bringen wird.

XI

oder: Päddas Traum wird wahr

“WIE???”, meine Freundin riss ihre Augen auf und sah mich ungläubig an.
“Wie???, ihr habt euch ein Wohnmobil gekauft ohne es jemals gesehen zu haben, geschweige, dass ihr es Probe gefahren seid?!?!?!?”
Ihr Kopf schütteln zeigte, dass sie mich in diesem Augenblick für völlig verrückt hielt.
“Wie um alles in der Welt kann man das machen???”

Rückblick:
Vor vielen, vielen Jahren begann Pädda davon zu schwärmen, dass er im Ruhestand
“die Welt sehen will”. Pädda würde am liebsten heute und nicht erst morgen, die Koffer packen und los ziehen.
“Die Welt ist viel zu schön um sie nicht anzuschauen!” ist seine Devise.
So ganz konnte ich mir das Vagabundenleben nicht vorstellen, aber bis zur Rentnerzeit konnte noch so unendlich viel passieren.
So war ich einverstanden, dass wir gemeinsam monatlich einen bestimmten Geldbetrag für das evtl. mal anstehende WoMo zurück legten.

Die Jahre vergingen…
Einige unserer Freunde hatten sich derweile ihren Traum vom Wohnmobils erfüllt.
Egal mit was, oder wie sie unterwegs waren, jeder schwärmte von den Reisen in seinem WoMo. Corona hatte sein übriges hierzu getan. Man konnte unbeschwert verreisen.

Im Sommer vor 2 Jahren saßen wir alle zusammen beim Essen und ja, das Thema drehte sich ums Reisen mit den WoMo’s.
An diesem Abend beschloss ich, dass ich mich auf “Reisen mit einem WoMo” probehalber einlasse.
Über “Paul Camper” fanden wir einige Tage später eine (sorry … es war aber so) “20 Jahre alte Schüssel”, die wir im Mai 2022 für 10 Tage mieteten.
Wir waren zu spät dran um uns für das Jahr 2022 ein ordentliches WoMo auszusuchen.
“Das Gefährt” hatte dafür gesorgt, dass ich die nächste Zeit nicht wieder in ein WoMo einsteigen wollte.
Nicht nur, dass unser Hund Fiete komplett gestresst war. “Das Gefährt” klapperte, quietschte und schepperte ohne Unterlass. Die Schränke mussten mit Gaffa-Tape zugeklebt werden, sonst wären sie ständig aufgegangen.
Es war nicht der Urlaub, den ich als “erholsam” einstufen würde.

Das Thema war für mich erst mal erledigt. Zum Glück haben wir ja noch ein paar Jahre bis zur Rente.
Was bis dahin alles passieren könnte, steht bekanntlich in den Sternen.

Und die Sterne antworteten:

Im Juli 2022 teilte uns unsere Bank mit, dass unser über Jahre angespartes Geld seine Obergrenze erreicht hat und “abgeholt” werden musste.

Im August 2022 waren wir mit Freundin in einem traumhaft schönen Urlaub in Kroatien.
Unserer Freunde im WoMo, wir im Zelt.
Fiete und Motsi, unsere beiden Hunde waren in dieser Zeit in einer Hundepension.
Zurück bekommen habe ich einen am Kopf komplett zerbissenen Hund mit unversorgten Wunden.

Nun überschlug sich alles!!
Wir hatten noch ein paar Tage Urlaub, die wir mit der Suche nach einem WoMo ausfüllten.
Die WoMo’s die wir uns ansahen überstiegen entweder unser Budget, oder es waren “alte Schüsseln”, die keiner wollte.
In einem selbst umgebauten WoMo was wir ansahen, lagen Päddas Füße im Waschbecken, weil das Bett für Zwerge gebaut war.
Für mich war das Thema “unser WoMo” nach ein paar Tagen wieder erledigt.
Nicht jedoch für Pädda.
Er fand tatsächlich einen Anbieter, dessen WoMo Preise in unserem gesteckten Rahmen lagen.
Mein “must” war eine Mindestlänge des WoMo. von 6,5m damit die Wuffies und wir einigermaßen bequem reisen konnten.
Für Pädda war “must”, der Kastenwagen, eine Markise, Anhängerkupplung und “autarkes stehen” wichtig. Pädda ging auf die Suche im Internet, während ich Fietes Wunden weiter pflegte.
Keine 24 Stunden später erhielten wir ein Angebot eines WoMo Anbieters in Südbayern.
Es war alles so, wie wir es uns vorstellten und preislich in dem von uns gesteckten Rahmen.
Einziger Haken:
Wir hatten wiederum nur 24 Stunden Zeit uns zu entscheiden, da ansonsten der Preis und die voraussichtliche Lieferzeit nicht mehr zu halten wäre.
Nein, wir konnten das WoMo auch nicht ansehen, oder Probe fahren, da es nicht “auf dem Hof” stand.
Wir konnten nicht anders – wir schlugen zu.

Die voraussichtliche Lieferzeit war für Februar / März 2023 angedacht.
Abgeholt haben wir “unsere XI” am 21.Juli 2023.

Wir sind nun stolzer Besitzer eines “Kastenwagens” (es können hinten beide Türen geöffnet werden) Sunliving V65SL X-Tra – für uns unsere “XI”.

Wenn einer nun breit grinst wie ein Honigkuchenpferd, dann ist es Pädda 🙂
Und ganz ehrlich? Ich war mehr als gerührt, als ich “unser WoMo” in Empfang nehmen durfte.

Ja, es ist schon nicht schlecht, ein bisserla “verrückt” zu sein 🙂

Vogelschutzgebiet Garstadt

oder: Allein, allein …

Motsi ist schlau!
Sie scheint es bereits an unserem morgentlichem “Mooooing” zu erkennen, welcher Tag es ist und was ansteht.
An unseren Wandertagen, wenn der Rucksack gepackt wird, wenn die Trinkschüsseln für die Wuffies eingepackt werden, die Wandergeschirre aus dem Schrank geholt werden, da sitzt dann unsere Motsi freudestrahlend mitten im Weg.
Egal, ob wir gerade die Brotzeit einpacken, oder die Wanderschuhe aus dem Keller holen.
Motsi sitzt da und ihre strahlenden Augen sagen: “Vergesst mich nicht! ich will mit!”.
Nein! Unsere Hunde werden nicht vergessen!
Normalerweise …
… nur: Wie stellt man es an, wenn man die Hunde auf einer Wanderung einfach nicht mit nehmen darf?
Vor einigen Wochen standen wir ja schon mal mit unseren Hunden am Eingang zum “Vogelschutzgebiet Garstadt” und mussten wieder umdrehen.
Es gibt keinen Eintritt für Hund. Auch nicht angeleint.

Der Weg interessiert Pädda und mich jedoch sehr.
Und wie überlistet man jetzt die “Wander- Motsi”? (Fiete ist ein “ich bleibe auch sehr gerne zu Hause” Hund und ein Wanderrucksack ist ihm “wumpe”.)
Irgendwie hatte ich ein schlechtes Gewissen, als ich mit den beiden Wuffels an besagtem Wandertag eine ganz lange Morgenrunde lief.
Mindesten 1 Stunde sollten wir unterwegs sein, damit Pädda in dieser Zeit sämtliche Wandersachen zusammen packen und gleich ins Auto verfrachten konnte.
Als wir von unserer morgentlichen Gassierunde zurück kamen, war es für Motsi so wie an jedem Sonntagmorgen.
Pädda saß mit einer Tasse Kaffee am Tisch und blätterte in der Zeitung. Mein fragender Blick wurde mit einem kleinen Nicken bestätigt.
Alles war bereits im Auto verpackt. Motsi konnte nicht auf die Idee kommen, dass wir ohne sie wandern würden.
Ein “pass’ schön aufs Häusle auf” und dem obligatorischen Abschieds-Keks und es war so, als wenn wir einen ganz normalen “Einkaufstag” hätten. Zum Glück kann Motsi noch keine Wochentage im Kalender lesen, sonst wäre sie noch argwöhnisch geworden: “Sonntags einkaufen? Da passt doch was nicht!”.
Und so schlichen wir uns auf leisen Sohlen von zu Hause weg.
Es war schon ein sonderbares Gefühl, ohne Hunde zur Wanderung aufzubrechen.

Der Weg und seine Route (Link)
Wenn man ein Fable für Natur und seinen Wasservögeln hat, ist man hier mehr als gut aufgehoben.
Wir waren relativ zeitig am Start und konnten noch die frische Morgenluft mit dem traumhaften Licht genießen.
Der Weg ist sehr einfach und gut ausgeschildert. Unsere Tour hatte noch einen kleine Schlenker um das beeindruckende AKW.
zwischen dem Vogelschutzgebiet, AKW und Altmain, schlängelt sich diese einfach Route.
Mein absolutes Highlight war die Hirschkäfer-Paarung. Einen Hirschkäfer zu sehen ist schon etwas besonderes. Viele Männers, die um ein Weibchen buhlen … ich glaube, oft kann man das nicht bei den Hirschkäfern sehen.
Wir werden den Weg im Herbst mit Sicherheit noch einmal laufen, da er so fantastisch war!

Entfernung: 13,88 km
Gesamtzeit in Bewegung: 3:37 h
Durchschnittsgeschwindigkeit: 3,83
Anstieg: 64 m