Böhmische Schweiz – Tschechien


oder: Nicht immer leuchtet der Stern

Der Urlaub nach Tschechien, in die Böhmische Schweiz, stand unter keinem guten Stern.
Am Montag wollten wir starten. Am vorher gegangen Samstag wachte ich morgens mit tiefroten, tränenden Augen auf.
Im Prinzip sah ich alles nur verschwommen. Mir war schlecht, schwindelig und ich hatte Kopfschmerzen. Die Augentropfen, die ich in der Apotheke holte, halfen nicht.
Am Montagmorgen war es keinen Deut besser. Mein Hausarzt verschrieb mir andere Augentropfen und wünschte mir eine schnelle Genesung und einen guten Urlaub in Tschechien. In ein, zwei Tagen sollte alles wieder gut sein.
Nein, Es wurde nicht besser, sondern immer schlimmer.
Um es abzukürzen: Wir brachen nach zwei Tagen unseren Urlaub ab um zurück zum Doc. zu fahren.

Selbst wenn es gesundheitlich anders gelaufen wäre, hätten wir die spektakulären Naturdenkmäler der böhmischen Schweiz nicht sehen können.
Durch einen gigantischen Waldbrand letzten Sommer, wurden viele ha Wald zerstört. Ein Großteil der Wanderwege ist deshalb für die Wanderer gesperrt. Darunter fiel auch die Attraktion Prebischtor und Edmundsklam, die komplett gesperrt waren und bis auf weiteres gesperrt bleiben.
Bevor wir die Heimreise antraten sind wir doch kleine Wege gelaufen.
Die Schönheit dieser Gegend, im vom Brand verschonten Gebiet, ist unbeschreiblich.
Die Häuser in den kleinen Ortschaften, die Menschen und das Essen – alles wäre perfekt gewesen.

So Schade es ist, für uns wird diese Gegend nicht mehr vorrangig auf der Wunschliste unserer Reisen stehen.
Es wird viele Jahre dauern, bis sich die Natur wieder erholt hat und alles grünt und blüht und es wieder tolle Wanderwege geben wird.

Loket, ein mittelalterliches Städtchen in Böhmen

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oder: sage niemals nie

Was bei uns eigentlich nie vorkommt:
Wir fahren nie an den selben Urlaubsort, geschweige in das selbe Hotel / Pension. Wir hatten kurzfristig nichts weiter geplant, Lust weg zu fahren also “auf nach Loket”. Waren wir da schon mal?? 🙂 🙂
In der kleinen Penzion Quest in Loket war noch ein Zimmer frei. Schwups wurden die Koffer gepackt und die Hunde ins Auto verfrachtet und los ging’s in den Böhmerwald.

Ein kleiner Zwischenstopp in Cheb und weiter gings Richtung Loket.

Wir hatten noch genügend Zeit und Pädda schlug einen kleinen Umweg vor. Vor einiger Zeit hatte er einen Beitrag über Marienbad gesehen. Da diese Kurstadt fast auf unserem Weg lag, machten wir einen kleinen Abstecher dorthin.
Naja, irgendwie kam ich mir etwas deplatziert vor. Mit Rucksack und Wanderschuhen zwischen all den flanierenden Kurgästen, die durch die Kolonnaden wandelten. Egal, das Wetter war toll und wir hatten unseren Spaß.

Gegen Nachmittag erreichten wir Loket.
Loket – ein kleines Traumstädtchen. Hoch auf dem Burgberg ist diese mittelalterliche Stadt gebaut. Im Tal umschließt die Eger fast den ganzen Berg, auf der anderen Seite sind hohe Felsen.
Nicht umsonst ist Loket in dem James Bond Film “Casino Royal” verewigt. 007 fährt mit seinem schicken Schlitten über die Eger Brücke in die Altstadt und trinkt dort auf dem Marktplatz einen Kaffee mit einer seiner Spielgenossin.
Ganz so edel komme ich mir in Loket nicht vor. Ich liebe dieses kleine alte Städtchen und mich würde es nicht wundern, wenn abends irgendwo ein Schlossgespenst sein Unwesen treibt.
Was ich absolut nicht vergessen darf: Die St.Florian-Brauerei.
Auch als Fränkin fällt es mir absolut nicht schwer, Richard Gere zuzustimmen.
Er meinte, dass es hier eines der beste Bier der Welt geben würde.
… da hat er Recht, der Ridschärd.

Am nächsten Tag ging es entlang der Eger über die Houpací most pro pěší (Hängebrücke über die Eger) zu den Svatosske Scaly . Nach einer etwas längeren Verschnaufpause machten wir uns auf den Rückweg. Jedoch nicht entlang der langsam dahin fließenden Eger, sondern über den Berg.
Puuuhhh … da kam nicht nur Motsi schwer ins schwitzen …. doch wir beide untrainierten Mädels hielten gut mit. Schade allerdings, dass wir wegen des dichten Nadelwaldes keinen Blick ins Tal genießen konnten.
Für Interessierte – der Weg.


Am Nachmittag saßen wir in der St. Florian-Brauerei und sahen den Köchen zu, wie sie die Schweine kross brieten.
Im Sonnenschein sitzend, an einem wundervollen Ort, mit wundervollem Essen und Trinken – Herz, was willst du mehr?

Leider hat auch der längste Kurzurlaub ein Ende. Am nächsten Morgen brachen wir nach Franzensbad auf. Unerfreulicherweise hat sich das Wetter nicht von der guten Seite gezeigt.
Der Regen hielt uns davon ab, das Kurstädtchen näher zu inspizieren.

… wer weiß, vielleicht kommen wir irgendwann mal wieder in diese Ecke und flanieren durch Franzensbad.

An der Moldau

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oder: soifzt – was ist sie schön!

Man(n) oder eher “wir” sollten uns doch besser vorbereiten, wenn wir in den Urlaub fahren. Dann würden nicht solche unqualifizierten Ausrufe meinerseits kommen, die da waren:
“Uiiihhh Pädda, gugg dir mal diesen riesigen See an, über den wir gerade fahren!!”
Pädda konnte nicht guggen, weil er am Steuer saß und eine riesige Baustelle auf der Brücke seine volle Konzentration beanspruchte.

Keine Ahnung in welcher Höhe wir über den von mir bezeichneten “See” fuhren. Mit keinem Wimpernschlag hatte ich das in der Sonne glitzernde Gewässer, auf dem Boote und Badegäste zu sehen waren, der Moldau zugeordnet.
Was für ein Fauxpas!
Klar – als wir in Prag waren, liefen wir etliche Mal über die Moldau.  … aber dass sie gerade unter dieser Brücke zum Orlik-Stausee angestaut wurde – daran dachte keiner von uns beiden … wir waren ja auch weit von Prag weg … so 120 km südlicher von Prag.
Die Moldau? Nö – an sie haben wir nicht gedacht und so fuhren wir weiter gen Tabor.

Pädda wollte gerne Krummau an der Moldau besichtigen. Es soll ein wunderschöner Ort Nähe Budweis sein und da wir ja eh ohne festes Ziel waren, wurde der Besuch für Donnerstag anvisiert.

Am Tage zuvor, als das Thermometer weit über die 30° stieg und meine Gummistiefel von innen nass geworden wären, wollten wir mit den Wuffels zu der Brücke fahren, über die wir gekommen sind und unter der der See lag.
Ganz in der Nähe gab es die Burg Orlík nad Vltavou, die wir uns ansehen wollten.
Gesagt – getan.
Pädda hatte natürlich seine Badehose mit im Gepäck … ich nur meine Gummistiefel. Diese lies ich dann doch wohlweislich im Hotel zurück, nachdem der Tag heiß werden sollte. Mir schien es unangebracht bei über 32° in Hochschaftgummistiefel zu laufen.

Die Burg Orlík nad Vltavou war von Touristen überlaufen. Wir vier hätten zwar noch Karten für die nächste Führung bekommen, entschieden uns jedoch dafür zur anderen Seite des “Sees” zu laufen um von dort einen Blick auf die Burg zu erhaschen.
Wie schön lag dieser See zu unseren Füßen – traumhaft schön, wunderschön, wirklich schön !!!

Da es mich interessierte wie dieser See heißt, steuerten wir den nächsten Ortslageplan an. Mein Kiefer klappte nach unten, als wir diesen “See” als “Moldau” auf der Karte heraus lasen.
Aha !!! – und bitte wo geht es an die Badestrände?
Kein Problem – überall gibt es die Möglichkeit am Orlik Stausee (so heißt die aufgestaute Moldau) baden zu gehen.
Tja, Pädda hatte seine Badehose mit dabei … und ich meine Gummistiefel 😉

Zweit Tage später fuhren wir dann nach Krummau an der Moldau. Wir hatten Glück, dass ich und “die” Navi sich nicht einig waren und Pädda am Steuer saß. Wir (also ich) ergatterten dadurch einen Parkplatz oberhalb der Stadt am Schlosspark. Es war nicht weit zu Fuß um in die Innenstadt zu gelangen.
Unser Problem war nur: Wir hatten unsere beiden Hunde mit dabei. An ein Vorwärtskommen in dem “Rothenburg an der Moldau” war schwer zu denken. Egal ob Asiaten oder Amerikaner, Mann, Frau oder Kind … überall wurden unsere beiden Wuffels bestaunt, gestreichelt und getäschelt.
Ein Glück, dass wir dann nachmittags wieder ganz in Ruhe auf dem Marktplatz in Tabor unser Bier trinken konnten und “Urlaub” hatten.

 

 

 

Trebon und Trebonsku

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oder: ab in den Süden

Die Tage wurden immer heißer. Irgendwie hatte ich in Erinnerung, dass Google für diesen Region Regen, Wind und sehr kühl für den Sommer, prophezeit hat.
Ich möchte nicht wissen, wie warm / heiß es wird, wenn der Wetterbericht “sommerliche Temperaturen” vorhersagt.
Wahrscheinlich wären wir alle in der Hitze weg geschmolzen.
Auch an diesem Morgen war das Thermometer bereits bei 20° angekommen und am Himmel zeigte sich kein Wölkchen.

Nach kurzer Beratung kamen wir schnell überein, dass wir bei dieser “Kälte” möglichst früh aufbrechen sollten. Unser Ziel war die südlicher gelegene Stadt Trebon (auch hier fehlen mangels tschechischer Tastatur die Krönchen auf dem Buchstaben r und n) und auf dem Rückweg wollten wir im Landschaftsschutzgebiet Trebonsku mit den Hunden laufen.
Das Zentrum von Trebon ist ein großer Marktplatz mit schönen alten, liebevoll restaurierten Häusern. Viele kleine Lädchen und Cafés laden zum schauen, flanieren und verweilen ein. Anscheinend ist dies auch ein zentraler Ort für Radfahrer. Man musste teilweise schon aufpassen, dass diese einem nicht über die Füße fahren.
Natürlich sitzen wir vier dann bei einer gemütlichen Tasse Kaffee und Wasser aus dem Napf mitten im Gewusel und schauen dem emsigen und bunten Treiben der Menschen zu.

Schwitzend (wir sind ja ein paar km südlicher 😉 ) und gestärkt verdünnisierten wir uns anschließend in Richtung Naturschutzgebiet.
Irgendwo im nirgendwo suchten wir eine kleine Seitenstraße und hatten Glück, dass wir direkt vor einem riesigen Vogelschutzgebiet gelandet sind.
Der Aus- und Einblick, die alten, nein die uralten Eichen – ein Traum !!! … und wie es sich für eine Hobby-Ornithologin ziemt, hat diese natürlich bei 30° und Sonne die Gummistiefel im Koffer, das Fernglas jedoch  zu Hause im Schrank.
Scheee war’s trotzdem 😉

Durchs Luznice Tal

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oder: wie bekomme ich das “Krönchen” auf das z im Namen Luznice?

Nach dem ausgiebigen Frühstück in unserer Pension “Na Hradbach” (diese Pension ist sehr empfehlenswert) war unser erstes Ziel der Marktplatz in Tábor.
Der Morgen war regnerisch und nicht gerade sommerlich und ich war ganz froh, dass ich neben meinen Regensachen auch eine lange Unterhose mit eingepackt hatte. Man … oder eher ich, weiß ja nie 😉
Pädda hatte im Info-Zentrum am Marktplatz jeder Menge deutschsprachigen Tipps für Ausflüge organisiert und so saßen wir im Café und studierten wie wir die Woche, jedoch erst mal diesen Tag, weiter gestalten könnten.
Für Wandersleute ist Böhmen ein Eldorado, allerdings kann und sollte unser kleiner Hundebub weder längere Touren noch Treppen laufen.
Ein Blick zum Himmel zeigte nichts gutes, trotzdem beschlossen wir mit Motsi eine kurze Wanderung durch das Luznice Tal zu laufen.
Im Wanderführer ist dieser Weg als traditioneller Familienspaziergang” mit 7 km ausgeschildert. “Wanderungen” beginnen anscheinend in Böhmen erst ab 21 km 😉