
oder: Wohin des Weges?
Kamen wir eigentlich schon jemals an dem Ort an, wo uns unserer XI-Urlaubsplanung hinführen sollte? Doch. Letztes Jahr in die Bretagne. Geplant und angekommen.
Ansonsten?
Nein. Warum sollte es dann dieses Frühjahr anders sein? Aber dafür haben wir ja auch einen Camper!
Pädda wollte dieses Frühjahr gerne nach Südtirol.
Naja, da ich nicht so sehr die Gebirgsfahrerin bin, ich auf diesen Wegen mehr die Augen zu habe, als die tiefen Täler neben meiner Serpentinenstraßenseite zu bewundern, kam es mir sehr gelegen, dass das Wetter hinter meinem “da muss ich jetzt nicht unbedingt hin” Empfinden stand.
Es zog ein riesiges Regengebiet mit Kälteeinbruch in die südlichen Alpen. Lt. Wetterbericht würde es sich dort einige Tage bis Wochen aufhalten.
Schön – wir haben einen Camper und sind ungebunden und können in jede Richtung verreisen 🙂
Mehrmals am Tag studierten wir den Wetterbericht nach einem Platz mit sonnigerem und wärmeren Wetter.
An der Ostseeküste in Polen wurde für viele Tage sonniges Wetter vorhergesagt.
Also, auf nach Polen! Schnell noch einen Camperreiseführer gekauft, die XI vollgepackt, und los gings am 10. Mai Richtung Polen.
Um es vorweg zu nehmen: Wir waren nicht in Polen 😀
Unser erstes Ziel Richtung Ostsee war der Spreewald. Vor vielen Jahren trafen wir uns dort zum jährlichen Familienfest. Die Erinnerung an diese Landschaft waren jedoch schon etwas verblast und wir wollten diese wieder auffrischen. Auch der Spreewaldkrimi, der dieses wundervolle Gebiet zeigt, tat sein übriges, uns dort verweilen zu lassen.
Unseren Standplatz fanden wir in den Spreewaldauen. Traumhaft schön und für autarke Camper unbedingt zu empfehlen.
In dem kleinen, touristisch sehr ruhigem Örtchen Radusch buchten wir am nächsten Tag auf der Spree eine Kahnfahrt.
Toll, wenn man durch die ruhige Landschaft gestackst wird und die Seele baumeln lassen kann.
Nachmittags schlängelten wir uns mit XI weiter auf der Landstraße Richtung Ostsee.
Ein Platz an der “Alten Oder” war unser nächster Übernachtungsplatz.
Gut, wir standen direkt am Fluss. Allerdings auch an einer in der Nacht gut befahrenen Landstraße.
Auf der Weiterfahrt nach Usedom hielten wir noch am Schiffshebewerk und an der imposanten Klosterkirche in Chorin an um diese zu besichtigen.
Wir wollen ja nicht nur Kilometer fressen, sondern auch etwas sehen. Und in Deutschland kann man viel schönes sehen!
Auf der Landstraße gings dann weiter an die Ostsee, die uns im strahlenden Sonnenschein empfing.
Die Ostsee – hach, ich liebe sie einfach!! Auch wenn es für Mai sehr kalt war – wir hatten dicke Klamotten dabei.
Alleine am Strand entlang laufen, die Nase in die “steife Priese” stecken … wunderschön !!
Nach 2 Tagen entschieden wir uns, nicht nach Osten Richtung Polen weiter zu fahren, sondern gegen Westen auf der deutschen Ostsee Seite.
Warum? Wir hatten insgesamt nur 13 Tage für diese Reise Zeit. Um nach Masuren zu kommen (wo wir eigentlich auch unbedingt mal hin wollen) reichte die Zeit nicht. Ob wir nun am Meer Richtung Osten oder Westen fahren – bleibt sich gleich. Uns erschien es einfacher, gegen West weiter zu reisen. Und so starteten wir über Bad Doberan (tolles Münster!!) Richtung Zierow.
“Nein – wir stehen nie 2mal am selben Platz”.
Jajaaaa 😀
3 Nächte verbrachten wir wieder auf dem Ostseecamping Ferienpark Zierow.
Wunder-, wunderschön – nur mit dem Unterschied, dass Pädda letztes Jahr um der selben Zeit in der Ostsee auf dem SUP gepaddelt ist und ich dieses Jahr mit Handschuhen unsere Wanderrouten gelaufen bin.
“Sag Mal Pädda, kennst Du eigentlich die “Holsteinische Schweiz?”
“Nö, aber das werden wir ändern!”
Unser darauffolgendes Ziel war Eutin mit seinem bombastischen Schlossgarten, nebst Schloss. Plön, eine kleine Stadt Nähe Eutin steht diesem in nichts nach. Ein Schloss in einem gigantischen Park mit traumhaft alten Bäumen – herrlich!
Nach unserer Übernachtung in Augstfelde gings (leider) wieder Richtung Süden.
Über Bad Segeberg (klar – wir haben uns das Theater von außen angesehen und Pädda stand natürlich auf dem Felsen) fuhren wir in die “Lüneburger Heide“. Pädda hatte wieder ein geschicktes Händchen einen tollen Übernachtungsplatz zu finden.
Auf dem Parkplatz vor dem Eingang zum “Friedwald Lüneburger Heide” konnten wir eine Nacht stehen. Am nächsten Morgen machten wir uns auf, zu Fuß auf den “Wilseder Berg” zu wandern. Die höchste Erhebung in dieser Gegend.
Es muss der absolute Traum sein, wenn die Heide in ihrer violetten Farbe blüht. So sahen wir leider nur eine Heide ohne Blüte.
Trotzalledem – wunderschön!!
Unser nächstes Ziel auf den Weg nach Süden war der Camperplatz in Goslar.
Hmmm … die Stadt hat mich von der falschen Seite empfangen.
Es war sehr dreckig und überall quoll der Müll aus den Mülleimern.
Naja, für eine Nacht war der Platz “ganz nett” und mehr sollte es auch nicht sein, auf dem Weg nach Süden.
Am vorletzten Tag unserer Reise gings mit riesigen Schritten (oder eher schnellen kmh) nach Oberwesel, an den Rhein. Der Camperplatz am Rhein war nicht so einfach zu finden. Doch was ein guter Camper ist, findet auch den Eingang 😉
Der “Umweg” nach Oberwesel hat mich ganz besonders gefreut. Wir besuchten eine ganz liebe Freundin, die hier zu Hause ist.
Nach einem wunderschönen Chow-Nachmittag, genossen wir noch ein tolles Abendessen.
Vielen lieben Dank nochmal dafür.
Nun sind wir fast am Ende unserer Reise angelangt.
Eigentlich hätten wir noch einen Tag im Spessart und am Main verbringen wollen, aber mich hat es in der Nacht in Goslar erkältungstechnisch ziemlich erwischt. Das Wetter schlug auch von Sonne in schwere Bewölkung um und so entschlossen wir uns direkt nach Hause zu fahren.
Unsere Wuffels haben auch diese Reise (fast) gut mitgemacht. Fiete hatte nur wieder ein paar Tage seinen nervösen Darm mit im Gepäck.
Wie immer war es wunderschön !!!
Noch die Aufzeichnung unserer Strecken.
Frensdorf nach Dissen
Dissen nach Niederfinow
Niederfinow nach Bansin
Bansin nach Trassenheide
Trassenheide nach Zierow
Zierow nach Bösdorf
Bösdorf nach Bispingen
Bispingen nach Winsen (Aller)
Anmerkung zu unserer Reise:
Wir reisen im autarken Camper, was heißt: Wir haben alles, auch Strom “on board”.
Alle zwei bis drei Tage fahren wir einen Campingplatz an um alles wieder “frisch” zu machen.
Wenn wir außerhalb von Campingplätzen stehen, stehen wir auf Parkplätze auf den man übernachten, aber nicht campen darf. (Stühle, Tisch usw. bleiben im Auto!) Unseren Müll entsorgen wir grundsätzlich auf vorgeschriebenen Plätzen.