Es war ein heißer und trockener Sommer, der Sommer 2022. Temperaturen, die man eher südlicher vermutet. Ab Mai gab es bei uns keine Regentropfen und das Thermometer stieg fast täglich über 30°.
Nein, das war mit Sicherheit kein Wanderwetter. Weder für uns, geschweige für die Wuffels.
Der Herbst und vor allem der Oktober war der wärmste seit den Wetteraufzeichnungen. Äußerst schlecht für unsere Natur – aber für uns Menschen, einfach Klasse! Einiges an privaten Vorkommnissen im September und Oktober hatte unsere Wanderlust komplett ausgebremst. Am 30.10 war es endlich soweit, dass wir endlich wieder wandertechnisch unterwegs waren.
Pädda trippelte schon einige Tage, dass er uuuunbedingt noch einmal im Weinland unterwegs sein wollte. Da wir anderen Drei im Sommer nicht sonderlich sportlich waren, wollten wir keine zu große Runde laufen. Volkach, immer eine gute Adresse für Weinbergwanderungen, war schnell als Start und Ziel festgemacht. Schnell zog Pädda eine Route aus dem Hut. Von Volkach durch die Weinberge nach Fahr und zurück über “Maria im Weingarten”. Hörte sich super an! Los gings! Tja, wer unsere Wandrungen liest weiß, dass irgendwo ein Haken war. Klar. Der Wanderweg war wieder einmal nicht ausgeschildert 😉 Zum Glück hatten wir an der er Main Brücke noch einen Schnappschuss von der Wanderkarte mit genommen. Und so ganz unbekannt ist diese wunderbare Landschaft für uns ja auch nicht 🙂
Es war ein traumhaft schöner Weg!! Durch den aufsteigenden Nebel durch die Weinberge hoch zur Vogelsburg. Oben Richtung Mainfähre Fahr. Mit der Fähre über den Main und wieder zurück. Entweder entlang des Mains, oder wie wir: Nochmal durch die Weinberge.
Der Weg und seine Route (Link zur Aufzeichnung) Es gibt einige ausgeschilderte Wanderwege von Volkach über Astheim, zur Vogelsburg. Oben angekommen über die Straße und entlang dem Naturlehrpfad hinunter nach Fahr. Hier muss man aufpassen, da es keine Beschilderung gibt. Auf der anderen Mainseite entlang des Mains Flußabwärts und sobald als möglich links abbiegen um wieder in die Weinberge zu kommen. Wer es gemütlicher haben möchte, am Rad/Fußweg am Main entlang zurück nach Volkach.
Entfernung:13,15 km Gesamtzeit in Bewegung: 3:16 Std. Durchschnittsgeschwindigkeit: 4:03 km/h Anstieg: 144 m
oder: Der Weg von einer Wiese zum Gemüsebeet (August 2021 – Dezember 2021)
So ganz glauben kann ich es heute immer noch nicht! Und jeden Tag, an dem ich im Sommer 2022 die Gießkannen ins Auto lud um diesen äußerst regenarmen und heißen Sommer einigermaßen erträglich für mein Gemüse zu machen, zwicke ich mich in die Arme. Weil es einfach ein Traum ist, den ich leben darf!
Seit vielen Jahren war ich auf der Suche nach einem Stückchen Feld, Wiese oder ähnlichem, dass ich gärtnerisch bearbeiten kann. Etwas Gemüse, vielleicht ein paar Kartoffeln, ein paar Kräuter und einige Bauernblumen … mehr als 50 qm müssten es nicht sein. Einige Jahre zogen ins Land. Es fand sich nichts.
Doch wie immer, liegt das Gute ganz nahe. In unserer Siedlung gibt es einige brach liegende Baugrundstücke und für eines davon bekam ich das o.k. des Besitzers, mich in meinem gärtnerischen Nichtwissen, austoben zu dürfen. Im Stillen erhofften ich 50 qm. Es wurde mir ca. 1.000 qm als “Austobefläche” eingeräumt. Vielen lieben Dank an die lieben Nachbarn, die mir meinen Traum ermöglichen, ihn zu leben !!!
Dann will ich mit dem eigentlichen Thema starten 🙂 Da stand ich nun vor einigen qm, die jahrzehntelang nichts anders gespürt hatten, als einen Traktor, der 2x im Jahr dieses Grundstück mähte. Der Boden ist lehmig, hart und steinig. Ohne Bewässerung unmöglich, diesen zu bearbeiten. Wie kann man aus einer trockenen Wiese eine Gemüsebeet anlegen, wenn man weder Pflug noch Traktor sein Eigen nennt?
Zu Hilfe kam mir der äußerst regenreiche Sommer 2021 und ein Tipp aus dem Internet. “Mulchbeet anlegen“. Wahrscheinlich kannte ich jede Zeile in der Anleitung, bevor ich zur Tat schritt. Einige Hindernisse waren jedoch noch zu meistern, bevor es an die Bodenbearbeitung ging. Der Bereich, der das Mulchbeet werden sollte, musste komplett über den Boden abgemäht werden. Super! Wir besitzen nur einen E-Mäher. Zu Hilfe kam mir meine Freundin Angela. …naja, besser ihr Mann Wärner. Sein Benzinmäher leistetet super Dienste.
Das Stück Wiese war rappelkurz abgemäht und wartete auf weiter Bearbeitung. Im Coronajahr 2021 wurde von mir mehr als gewöhnlich übers Internet bestellt. Päddas staunte nicht schlecht, als der Paketfahrer nebst 200 Meter gerollte Wellpappe noch weitere, dringend für die Bearbeitung des Bodens, notwendige Sachen bei uns anlieferte.
Meine erster Versuch den Boden zu bearbeiten, scheiterte kläglich. Die Wellpappe war viel zu durchlässig. Bereits nach einer Woche hatten die ursprünglichen Pflanzen der Wiese wieder “Oberhand” gewonnen.
Der Boden sträubte sich gewaltig ein Gemüsebeet zu werden und ich war Abend für Abend im Internet unterwegs um nach Abhilfe zu suchen. Der mitleidige Blicke von Pädda war Gold wert, als ich über einen schnell gelieferten “Sauzahn” jubilierte, der mir mehr als gute Dienste leistete. Ritsch – ratsch und die fiesen Wurzeln der Wiesen-Quecke konnte ich einigermaßen gut entfernen.
Als nächstes musste ich die noch verbliebenen Wiesenwurzeln davon abhalten, sich wieder durch die dünne Wellpappe zu bohren.
Warum nicht dicke Kartons verwenden? Gesagt – getan. Sämtliche Kartonagen, die unbehandelt und ohne Klebeband waren, wurden aus dem Keller und bei der Nachbarschaft eingesammelt. Als Unterlage für die darauf folgenden Schichten war dieses mein Verbindungsmaterial, zwischen der Wiese und meinem (noch nicht vorhandenen) Gemüsebeet.
Nur, wie kann ich alles in einen Rahmen gießen? Die Materialien würden weg geschwemmt werden. Wir schrieben 2021 und es war kein Baumaterial vorhanden (2022 – ist es nicht anders). Trotzdem hatte es eine Freundin geschafft, bezahlbare Bretter zu organisieren, um “mein Schdüggla” einzufassen.
Gut sah das eingerahmte Schdüggla aus. Aber jetzt fehlte nur noch der Inhalt.
Das war nun meine tägliche Abendarbeit nach dem Büro.
Schicht für Schicht wurde nun das eingefasste “Schdüggla” aufgebaut. Erst mit dem Sauzahn die fiesen Wiesenwurzeln raus holen, dann Pappe und Kartonagen aufbringen, eine Schicht Pferdemist einbringen, ein Schicht Laub einbringen das 3x wiederholen und Komposterde aufbringen.
Fertig 🙂
Die Schichten sollten sich jetzt über den Winter 2021 auf 2022 miteinander verbinden. Im darauf folgenden Frühjahr (2022) sollte dann mit der Gemüsanpflanzung begonnen werden. Ob das was wird? Wie oft kam ich nach Hause und wollte alles wieder einstampfen. Meiner Meinung wird das nichts! Ein Bürostütchen kann nicht an einem Agrar-Wissenschaftler schnuppern, der viele Semester für dieses Wissen benötigt.
Danke an die lieben Menschen, die mir mein Vorhaben nicht madig machten, die mir halfen meinen kleinen Traum zu erfüllen, an die, die fragend stehen blieben und zwischen “däs wird scho irgändwieh” und “wer nix brobierd, kann a nix sagn” mich ermutigten. Ein ganz besonderes Dank gilt meiner “Clodädd”. Meine kleine Twingoline, die ohne Murren und meckern all die Materialen und Pferdeäpfel transportierte, auch wenn diese mir bei einer Vollbremsung um die Ohren flogen, die in der Pferdekoppel fast stecken geblieben wäre und die immer noch (wir schreiben nun 09/2022) evtl. mal bald eine Grundreinigung von Nöten hätte.
Wenn 3 Mädls beim Wirtshaussingen zusammen sitzen, dann kommt meist nur Gutes heraus. Wie in unserem Fall, im Sommer 2021. Angela, Birgit und ich beschlossen letzten Sommer, dass wir zusammen mit “unseren Jungs” nach Kroatien fahren. Angela nebst Mann im Wo-Mo., Birgit und ihr Schatz im Zelt, Päda und ich …??? Ein Leihzelt wart schnell gefunden und der Rest ergab sich im Laufe der Monate.
Schwer bepackt fuhren wir endlich Richtung Süden.
Ursprünglich wollten wir in 2 Etappen nach Pakostane, unser Urlaubsziel in Kroatien, fahren und in einem Rutsch wieder nach Hause. Wir entschieden uns für 2 x 2 Etappen, was die beste Entscheidung war. Südwärts wie nordwärts reisend, übernachteten wir in Slowenien (nein nicht im Zelt, sondern einmal in einem Weingut, bei der Rückfahrt in einer kleine Pension in Maribor).
Da waren wir nun, wir “nicht Zeltler” auf dem Campingplatz in Pakostane und richteten uns häuslich ein.
Für unsere mitreisende Freunde war der Aufbau ihres Zeltes, sowie das einparken des Wo-Mo. kein Problem, da sie “Camping-Platz” erfahren waren. Die Tage vergingen wie im Flug und kaum versah man sich, musste wieder alles abgebaut und für die Rückreise im Auto verstaut werden.
Kroatien – rund um Pakostane Es war das erste Mal, dass ich in diesem Land unterwegs war. Gut, abgesehen davon, dass ich im jungen Alter von 5 Jahren in Pula mit meinen Eltern zum Zelten war. Klar, dass Pädda und ich die Gegend rund um unseren Campingplatz erkundeten. Einen Tag waren wir 3 Mädls und Pädda in der nächst gelegenen größeren Stadt “Zadar”. Ein “must” ist, sich die Meeresorgel anzuhören, das bunte Treiben in den Gassen anzuschauen und einen Café mit Blick auf das Meer, zu genießen.
Ein weiterer Ausflug von Pädda und mir sollte an die Kryk Wasserfälle gehen. Dumm, dass wir uns nicht vorher informierten. Es gibt 3 Wasserfälle und wie es so ist: Wir standen am kleinsten, nicht sonderlich spektakulären Wasserfall. Rein ins Auto, um den See herum gefahren (das war wieder ganz nach Päddas Geschmack: Rauf ins Gebirge und aus selbigen wieder herunter). Jedoch der Eintrittspreis für diese Wasserfälle und der 5 km einfache Weg bei sengender Sonne hin zulaufen, hatte bei uns keinen Wunsch ausgelöst, diese unbedingt sehen zu müssen. Ja, wir hätten gleich die Dreier-Karte für die Wasserfälle lösen können. Das war uns aber erst im Nachgang bewusst.
Ein Ausflug war jedoch das absolute Highlight! Gleich neben Pakostane liegt der Vraner See. Ein Naturschutzgebiet und Rückzugsort vieler Wasservögel. Und nicht nur das. Wir bekamen hier die Info, uns Vidikovac, Kamenjak anzuschauen. Nach einigen Kilometern in einer unwirklichen Gegend, war wir endlich “oben auf dem Berg”. Was uns da erwartete, war atemberaubend!!
Pakostane – und das Meer Nein, dieses absolut klare Meer, dass in all den schönsten Blau- und Grüntönen schimmerte, habe ich nicht erwartet. Pädda sprang gleich nach dem Zeltaufbau in die Wellen. Bei mir dauerte es ein bisschen länger. 23,5° warmes, bis zum Boden klares Meerwasser, was teilweise spiegelglatt war, ist schon etwas ganz, ganz besonderes. Noch nie hatte ich so ein Meer gesehen. Es war ein TRAUM !! Wenn Pädda nicht IM Wasser war, stand er AUF dem Wasser. Sein SUP und er erkundeten das Meer und die kleine Inselchen vor Pakostane.
Kroatien – An-, Abreise Kroatien und das Meer – ist ein Traum. Es gab jedoch noch das absolutes I-Tüpfelchen auf unserer Reise: Slowenien. Die meisten Kroatien Urlauber kennen dieses Land nur aus dem Blick des fahrenden Autos auf die Reise nach Kroatien. Wir haben unsere Reise so eingeteilt, dass wir je eine Übernachtung in diesem traumhaft schönen Land verbrachten. Ein Land, dessen Landschaft die Vorlage eines Märchenbuches sein könnte. Dichte Wälder, sonnendurchflutete Weinberge (und herrliche Weine), morgens aufsteigender Nebel, Kirchen auf kleinen Bergspitzchen, sowas von grüner Natur, immer freundliche Menschen … Wir waren nicht das letzte mal in Slowenien!!!
Kroatien – und die Urlaubsgemeinschaft Ein riesiges DANKE an Angela, Birgit, Wärnär und Walther, die uns auf diese tolle Reise mit genommen haben!! Es war einfach ein sagenhaft schöner Urlaub !!! Danke dafür !!! … und Mädls, ich bin schon gespannt, was wir bei unserem nächsten Wirtshaussingen wieder beschließen werden 😉
Unsere Zeitplanung war falsch. Die Übernahme von “Brummie” war sonntags um 12:00 Uhr. Meine Bitte, das Fahrzeug morgens zu übernehmen ging aus versicherungstechnischen Gründen nicht. Was wir auch nicht einkalkulierten, war die mehrstündige Einweisung ins Wo-Mo.
Zum Glück hatten wir zu Hause alle unsere Sachen schon fertig gepackt und so konnten zu Hause alles in windeseile in der Kabine verstauen. Schnell noch die Wuffies einpacken und los ging’s.
Nach unserem ursprünglichen Plan wollten wir in der ersten Nacht im Odenwald, evtl. sogar in der Eifel, angekommen sein. Tja, unsere erste Übernachtung war in Miltenberg (ca. 100 km von uns zu Hause entfernt). Im Camper-Buch war ein wunderschöner, kostenfreien Stellplatz direkt am Main, angegeben. Ein Platz der fünf freien Plätze, gehörte uns. Im herrlichsten Sonnenuntergang saßen wir am Main und ließen uns unser mitgenommenes Essen schmecken.
Am nächsten Tag noch einen gemütlichen Rundgang durch das wunderschöne Städtchen und weiter ging es Richtung Belgien.
Da wir beide etwas sehen wollten, war die Autobahn keine Option für unsere Reise. Der 23 Jahre alte “Brummie” fuhr auch ganz brav durch den kurvigen Odenwald und weiter am Rand der Eifel. Wir freuten uns auf unseren ausgesuchten Übernachtungsplatz. Ganz oben auf dem Berg, mit Blick über die ganze Eifel. Es gab nur ein Problem: Den Platz gab es nicht mehr.
Da wir gut in der Zeit lagen, steuerten wir den nächsten Camperplatzan, der uns jedoch nicht zu sagte. Gelandet sind wir dann letztendlich in Bergheim, Nähe Köln. Im kleine Vorort Paffendorf, neben dem wunderschönen Schloss und herrlichem Park wurde unser Übernachtungsplatz.
Während des morgentlichen Gespräches zwischen den Nachbars-Campern fiel die Entscheidung, nicht nach Belgien, sondern in die Niederlande zu fahren. Gründe hierfür waren u.a. die wenigen, teilweise sehr teuren und lt. Camper-Stellplatz-Buch, nicht gerade ansprechende Stellplätze. Außerdem sind wir beide gerne in den NL und Meer (was ich uuuunbedingt sehen wollte) gibt es da mehr als genug.
Auf gings ans Ijsselmeer!!
Den Campern muss ich nichts erzählen 🙂 Der große Vorteil ist, dass man einfach sein “Haus” nimmt und weiter fährt, wenn es einem an dem Ort nicht (mehr) gefällt. Nach zwei Versuchen einen hübschen Stellplatz zu finden, landeten wir an einem wunder-, wunderschönen Platz in Stavoren. Rechts neben uns der Jachthafen, links neben uns der Strand, hinter uns der Damm mit Schafen und vor uns DAS MEER !!! Ja!!! Hier wollen wir bleiben!!!
Stavoren ist klein und verträumt, mit schönen alten Häusern. Dort gab es auch den besten Käsekuchen, den ich je gegessen habe (sorry Pädda, aber der war wirklich besser, als deiner und der ist schon ein Traum). Es war alles (fast) perfekt!! “Fast”, da das Wetter uns nicht gerade freundlich gesinnt war. Es zog ein Sturmtief auf. Starkregen und heftiger Wind waren angesagt. Zum Glück hatte ich den dicken Schlafanzug mit eingepackt. Die zweite Nacht war fast ein Weltuntergang. Es hat lange gedauert bis ich einschlafen konnte. Immer die Frage im Kopf: Kann ein Wohnmobil umfallen? Es fiel nicht um und am nächsten Morgen strahlte die Sonne vom Himmel. Der Wind hatte sich nicht verzogen. Er blies weiter heftig und so beschlossen wir nach der dritten Nacht diesen wunderbaren Flecken zu verlassen und dem schönen Wetter Richtung Osten zu folgen.
Pädda wollte jetzt unbedingt an die Weser. Keine Ahnung warum, aber wenn es der Wunsch ist, dann fahren wir halt an die Weser. Der Blick auf die Weser ist wie der Blick auf den Main.
Etwas enttäuschend war der Stellplatz und der Blick auf die Weser selbst. Aber wozu hat man ein Wo-Mo.?
Weiter gings nach Südosten. Das Wetter wurde immer besser und die Landschaft im Weserbergland war traumhaft schön!! Das leuchtende Gelb und der Duft der Rapsfelder. Herrlich!! Wir fanden einen wunderbaren Camper-Platz in einem schnuckeligen, total süßen und verträumten Örtchen namens Ottenstein. In einem kleinen “Tante Emma” Lädchen und der noch kleineren Dorfmetzgerei wurden die Zutaten für einen Schweineschmorbraten im Dutch-Oven. Was war das schön! Was war das gut!
Nach 2 Nächten gings weiter Richtung Süden. Durch das Kyffhäusergebirge. Die 36 Kurven rauf zum Kyffhäuser-Denkmal und wieder runter. “Brummie” schnaufte langsam und ohne Murren rauf und langsam und ohne Murren wieder runter.
Unser nächster Übernachtungsplatz war in der Nähe von Sondershausen angedacht. Jahmm … die drei Standplätze, die wir anfuhren, waren nicht gerade die, die wir uns wünschten.
Nach längerem Suchen im Navi fand Pädda “den Platz” und so starteten wir zu unserem nächsten Platz in Treffurt, direkt an der Werra. Unter uralten Bäumen fanden wir für zwei Nächte unseren Standort. Das kleine Städtchen ist wie aus dem Bilderbuch. Viele Häuser sind wunderschön und liebevoll restauriert. Den Weg zum Schloss hinauf sollte man unbedingt gehen, auch wenn der Anstieg etwas steil ist. Die Aussicht von oben ins Tal ist traumhaft schön. Abends zog ein heftiges Gewitter auf und “Brummie” war uns auch hier ein gutes Gefährt. Die ersten schweren Hagelkörner die aufs Dach einschlugen hatten nicht nur die Wuffies erschrecken lassen. “Brummie” stand jedoch auch hier ganz geduldig und am nächsten Tag schien wieder die Sonne.
Tja … und schon war es der letzte Tag unserer Reise. Zurück ging es über Eisenach (die Wartburg hatte noch geschlossen, als wir anklopften), weiter ging es durch den Thüringer Wald und mit seinem wunderschönen Rennsteig, über Bad Neustadt an der Saale, nach Hause.
Nach 10 Tagen, vielen wunderbaren (und auch weniger wunderbaren) Eindrücken, neuen Erfahrungen, neuen Eindrücke waren wir wieder ohne große Komplikationen, zu Hause angekommen.
Einen Nachsatz möchte ich noch zu dieser Reise schreiben. Päddas Wunsch ist es seit vielen Jahren, Europa zu bereisen, wenn wir “in Rente” sind (das klingt schon seeeehr aaaalt). Diese Reise sollte die Frage beantworten, ob ich dazu bereit wäre. Meine Antwort: “Ja, allerdings muss das Wo-Mo. mehr “Platz” haben, damit 2 Menschen und 2 nicht so kleinen Hunden sich nicht ständig auf die Füße steigen. Für Motsi war die Enge kein Problem. Fiete, der eh nicht gerne Auto fährt, hätte, wie ich, gerne mehr Platz um sich herum gehabt.
Wir haben auf dieser Reise vieles mitgenommen, was wir möchten und was wir ausschließen werden, wenn wir uns evtl. für ein eigenes Wo-Mo entscheiden.
Ein ganz großes DANKE, geht an alle unsere Wo-Mo Freunde, die uns mit ihren Erfahrungen, Tipps und Infos einen Weg zu unserem Vorhaben geebnet haben!!
Im Herbst 2019 buchten wir für Mai 2020 einen Urlaub an der Atlantischen Bretagne. Corona hatte jedoch weltweit, einen dicken Strich durch sämtliche Vorgaben gezogen.
Letztes Jahr kam Pädda mit der Frage auf, ob wir nicht unseren für 2022 geplanten Bretagne Urlaub im Wohnmobil machen wollten. So als kleiner Vorgeschmack auf unsere Europatour. Es ist Päddas Traum seit vielen Jahren, Europa im Wohnmobil zu bereisen. Momentan ist es noch nicht spruchreif, ein eigenes Wo-Mo zu kaufen. Ein paar Jahre sollten wir noch arbeiten und die Preise sind für diese Autos momentan explodiert. Aber einen Vorgeschmack, wie es denn sein könnte, wenn wir vier (ja, die Hunde müssen mit!!) auf sehr begrenztem Raum zusammen leben und unterwegs sind, sollten wir vorher schon ausprobieren.
Eine Arbeitskollegin brachte uns zum Portal “Paul Camper”. Auf dieser Plattform finden sich private Wo-Mo Anbieter, die ihr Fahrzeug für Urlaubszwecke vermieten. Leider muss man viele Monate im Voraus die Camper buchen. Viele Fahrzeuge, die uns zusagten waren für unsere Urlaubszeit nicht mehr verfügbaar.
Unsere begrenzte Auswahl viel auf einen 1999 gebauten “teilintegrierten” Detlef II, mit 5,5 Meter Länge. Ein Doppelbett, Dusche, WC, Küche, Essplatz für: 2 Erwachsene und 2 nicht so ganz kleine Wuffies …. … irgendwie ist das schon alles sehr knapp bemessen.
Egal – wir buchten “Brummie” und ich freute mich auf die Bretagne. Meine Rechnung war jedoch falsch. 2019 fuhren wir mit unserem PKW in die Bretagne. 2 Tage hin und 2 Tage zurück, 1 Woche am Meer. 2022 wollten wir mit einem Wo-Mo. einige Kilometer weiter in den Westen fahren. In 11 Tagen wäre das mit “Brummie” zu schaffen, wenn man sich mit 3 Tage am eigentlichen Urlaubsort zufrieden gibt. Das alles war nicht gerade meine Vorstellung von “entspanntem Urlaub”.
Es gab noch einen Grund, der unsere Wegstrecke von “one way” 1.800 km verkürzen lies. Durch die Ukraine-Krise stiegen sämtliche Energiekosten drastisch in die Höhe.
Wir überlegten hin und her und entschieden uns im Elsass unseren ersten Wo-Mo Urlaub zu verbringen.
Google brachte mich einige Tage darauf auf einen anderen Urlaubsort. Das täglich wechselndes Starterbild zeigte eine atemberaubende schöne Küste in Belgien. Belgien? Warum denn nicht nach Belgien!
Schnell wurden einige Reiselektüren über Belgien downgeloadet und unsere Reise umdisponiert. Wozu hat man denn ein Wo-Mo.??? Man ist nicht gebunden – das ist ein sehr großes “Plus”!!
Mit vielen wunderbaren Ratschlägen, Tipps und Tricks von “Alt-Campern”en packten wir eine Woche vor der Übernahme von “Brummie” unsere Sachen zusammen.
Ausgestattet mit Camper Lektüre für Stellplätze in Deutschland und Europa, ausgestattet mit Kochtopf und Grillkohle, ausgestattet für eine Polartour (ich wollte nicht frieren in der Nacht) ausgestattet mit allem Zeugs was man braucht – oder auch nicht,
übernahmen wir dann (endlich) “Brummie” und starteten unsere 10 tägige Reise nach und durch Belgien ans Meer.