Von Johannesburg nach Simbabwe

oder: Auf der Suche nach den Big5

Ein Glück, dass unsere Gruppe sich einigermaßen an die vorgegeben 12kg Gepäck gehalten hat, die wir für diese 18 tägige Reise mitnehmen durften.
So ganz konnte ich das nicht einhalten. Meine Fotoausrüstung musste ja auch mit 🙂
Neben unseren Reisetaschen wurde auch sämtliches Geschirr, Tische und Stühle sowie einiges an Proviant im Fahrzeug verstaut.
Um 6:30 Uhr rollte unser “Büsschen” vom Hotelparkplatz in Johannesburg Richtung “Kruger Nationalpark”.

“Tschüss Johannesburg. Für mich bist Du eine sehr westliche Stadt”.
8spurige Autobahnen, Industrie- und Gewerbegebiete – kein Ort für die Big5.
Langsam wurde die Stadt lichter, die Gegend grüner und weniger besiedelt.
Durch ein wunderschönes Gebirge ging es weiter, um am Nachmittag am Eingang des “Kruger Nationalparks” zu sein.
Juhuuu!!! Big5 – wir kommen!!

Die ersten Giraffen wurde mit großem “Da!! Da ist eine Giraffe!!”, die ersten Elefanten mit “Wooowww!! ein Elefant!!” von uns gesichtet. Die Freude darüber, diese wunderbaren Tiere zu sehen, war viel zu groß, um bei der ersten Sichtung leise zu sein.
(Wir bekamen jedoch noch viel Gelegenheit, mucksmäuschenstill die Tiere zu beobachten).

Am späten Nachmittag erreichten wir unser Quartier. Schnell wurde das Essen zubereitet, noch einen kleiner Rundgang im Camp und ab ins Bett.
Morgen sollte um kurz nach 4:00 Uhr der Wecker läuten.
Afrika noch vor dem Sonnenaufgang zu hören und zu riechen ist für mich ein wunderbares Erlebnis.
Rasch war das Frühstück zubereitet, das Büsschen wieder gepackt und weiter ging es durch den “Kruger” nach Norden, um an die Grenze nach Simbabwe zu kommen.

Diese beiden Fotos muss ich im Zusammenhang zeigen 🙂 An einem Rastplatz war ein künstliches Wasserloch, aus dem die Elefanten tranken.
Wir drei standen ihnen keine 100 Meter gegenüber und waren am überlegen, wer in welche Richtung sich in Sicherheit bringen wollte, wenn die Elefanten plötzlich in unsere Richtung unterwegs wären.

Natürlich gibt’s auch eine Bildergalerie 😀 😀

Afrika

oder: Ein Traum wird wahr.

So ganz konnte ich es immer noch nicht glauben, dass ich im Flugzeug saß, der auf seine Starterlaubnis wartete, um nach Johannesburg zu fliegen.
Tausend Gedanken liefen mir in diesem Augenblick durch den Kopf.
An die Krankheit, die mich letztes Jahr an allem hat zweifeln lassen,
an meine Freunde, die mich motivierten meine Sorge um die Wuffels beiseite zu schieben, weil sie da waren,
an Eva und Jürgen, die liebsten Hundesitter ever und
an meinen Papa, der mir anscheinend den Afrika-Virus vererbt hat.
Papa hat immer davon geträumt, einmal am Sambesi den Sonnenuntergang sehen zu können. Leider hat er es nie geschafft, da er nie weiter wie nach Kenia kam.
An diesem Abend saß nun seine Tochter neben Pädda im Jumbo, feste seine Hand haltend, Tränen kullerten … Papa hätte sich mächtig darüber gefreut, dass ich zum Sambesi reise.

Ein paar Eckdaten zu dieser Reise.
Wir sind in 15 Tagen ca. 3.000 km in einem kleinen Bus durch drei Länder, oftmals auf äußerst desolaten Straßen, gefahren.
Südafrika, sehr westlich geprägt, Simbabwe, ein armes Land im Aufbau und durch das sehr saubere Botswana.
Unsere Tour führte uns von:
Johannesburg in den nördlichen Kruger Nationalpark,
weiter Richtung Norden in die Pafuri Region und über das Limpopo Tal an die Grenze nach Simbabwe.
Durch Simbabwe an die Viktoria Fälle, um dann weiter nach Botswana zu gelangen.
Nach dem Chobe Nationalpark fuhren wir weiter ins Okavango Delta. Nach zwei Tagen ging es in Maun zurück nach Johannesburg.

Unsere Gruppe bestand aus 12 Teilnehmern.
Eine Teilnehmerin musste aus familiären Gründen die Reise leider in Victoria Falls abbrechen.
Ansonsten sind wir ohne weitere Verluste, Krankheiten oder sonstiges, alle wieder gut in Johannesburg angekommen.
Unsere Unterkünfte konnten nicht unterschiedlicher sein.
Im Delta gab es nur ein Not-Chemieklo am Zelt für die Nacht, ansonsten musste man mit der Schaufel losziehen.
In Kasane hatten wir ein riesiges Zimmer mit Dusche und einer freistehenden Badewanne.
Ähnlich verhielt es sich mit den Mahlzeiten. Vom selbst zubereiteten Essen bis zum Edel-Buffet.
Über Hunger konnte sich auf dieser Reise keiner beklagen.

Diese gigantisch vielen Eindrücke von einem so vielfältigen Kontinent muss ich erst noch verarbeiten.
Egal, ob es die Begegnung mit dem Nashorn auf ca. 2 Metern war, oder der einmalige Helikopter-Flug über die Viktoriafälle, das Gebirge mit 14° oder 34° in Viktoria Falls.
Fast täglich wurde uns ein neues Highlight präsentiert.

Bei meinen Blogbeiträgen gehe ich chronologisch vor und hoffe, dass ich nicht zu viele Fotos mit einstelle.
Dieses Mal hat Pädda viele, viele Fotos gemacht.
“Ich komme da wahrscheinlich nicht mehr her” war sein Motto.

Ganz besonders liegt es mir auf dem Herzen, mich bei meinen Freunden zu bedanken, die uns diese Reise ermöglichten.
Oberste Priorität war bei der Planung, Buchung und der Reise, dass es unseren beiden Chows auch sehr gut ging, während wir unterwegs waren.
Hier möchte ich mich ganz besonders bei Eva und Jürgen bedanken, die bei uns “Urlaub gegen Tierbetreuung” machten.
Sie kamen als Fremde und verließen uns als Freunde.
Danke dafür !!!

“Alter Esel” in Marktbreit

oder: Wunderschöne 24 Stunden 🙂

2024 war kein Jahr zum feiern 🙁
Wir verschoben deshalb alle unsere Geburtstagsessen auf 2025 🙂
Aufgeschoben ist ja bekanntlich nicht aufgehoben – und so lud der Stiermann sein Jungfraumädchen letztes Wochenende in den “Alter Esel” zum Geburtstagsessen ein.
Das Restaurant in Marktbreit stand schon seit einigen Jahren auf unserer “da sollten wir mal zum Essen hin”-Liste.
Jedoch ist das Restaurant nicht gerade im Nachbardorf und es ist eine etwas weitere Anfahrt von uns aus gesehen.
Die Anfahrt wäre ja nicht so schlimm … jedoch nach einem hervorragendem Essen im Weingebiet am Main ist dann die Rückfahrt schon etwas beschwerlicher.
Aber: Haben wir nicht einen Camper? Und hat Marktbreit nicht einen Camperplatz gleich außerhalb der Stadt am Main gelegen?
Nachdem beides eindeutig mit Ja beantwortet wurde, stand dem Geburtstagsessen nichts mehr im Wege.

Päddas Navigationskünste haben uns (eher mich, da ich am Steuer saß 😉 ) wieder in ein Wohngebiet irgendwo kurz vor Marktbreit gelotst 😀 . Mittlerweile kenne ich XI jedoch so gut, dass es mir sogar richtig Spaß gemacht hat, die 6,5 Meter vorsichtig zu wenden.
Auch auf dem Camperparkplatz konnte ich problemlos rückwärts fahren und einparken. Für das, dass ich XI schon mal beim rückwärtsfahren angefahren habe – nicht schlecht 🙂

Marktbreit empfing uns im strahlenden Sonnenschein. Entlang des Mains zu flanieren und dann auf dem Marktplatz noch gemütlich im Café zu sitzen ist ein guter Start für den Abend.

Der “Alter Esel” ist ein liebevoll restauriertes Gebäude in der historischen Altstadt.
Vom ersten Stock, in dem unser Tisch war, hatte man einen schönen Blick auf das Stadttor.
Der “Alter Esel” ist u.a. für seine Slow-Food Küche bekannt. Was toll ist: Es gibt keine Speisekarte, sondern es gibt ein Menü, bei dem man beim Hauptgericht zwischen Fleisch, Fisch und vegetarisch wählen konnte.
Pädda und ich entschieden uns für die Auenland Hüfte und Brust.
Das Essen und der Service waren Erstklassig!
Einzig das Brot, was gereicht wurde, hätte von der Qualität her besser sein können.

Schön, wenn man nach einem hervorragenden Essen nur ein paar Meter durch die Stadt flanieren muss um sein eigenes Bett zu erreichen 🙂

Am nächsten Morgen starteten wir Richtung Castell. Ein kleines, verträumtes Weinörtchen mitten im Steigerwald.
Für mich ist es eines der schönsten Örtchen in dieser Gegend. Eine kleine Wanderung sollte unser Wochenende abschließen.
Wir entschieden uns für eine 6km Tour zwischen den Weinbergen rund um Castell.
Weitere und höhere Strecken möchten wir unserer Motsi auch gar nicht mehr zumuten.

Unser Nachhauseweg führte uns durch Schlüsselfeld.
Klar, dass wir noch einen Abstecher in die Eisdiele am Marktplatz machen mussten, bevor wir wieder zu Hause einliefen.

… und wie heißt es so schön? “Nach der Reise ist vor der Reise” – die nächste Fahrt ist schon in der “Pack-Phase” 🙂

Dinkelsbühl – Schwäbisch Hall – Weikersheim

oder: Vom Regen lassen wir uns nicht aufhalten 🙂

Regen wurde fürs Wochenende gemeldet.
Endlich! Nach über 5 Wochen Sonne pur dürstet die Natur.
Dumm nur, dass wir 4 Tage mit der XI unterwegs sein wollten.
Naja, was ein echter Camper sein will, dem ist das Wetter egal.
Unser Ziel wurde dieses Mal von unseren Nachbarn in den Ring geworfen worden.
Die Familie war einige Tage zuvor in Schwäbisch Hall und schwärmten nicht nur von der Stadt, sondern vor allem auch von den Würth Museen. Da Museen bekanntlich meistens in Gebäuden zu finden sind, hielt uns auch nicht der Wetterbericht auf.
Das Städtchen liegt in unserem XI-Wochenend-Radius und schnell war die Route geplant.
Eine Nacht in Dinkelsbühl und 2 Nächte in Schwäbisch Hall.
… und? Kamen wir auch da an? Ja! Wir haben es dieses Mal tatsächlich geschafft unseren Tourenplan einzuhalten 🙂

Dank park4night fanden wir schnell unseren Nachtplatz in Dinkelsbühl.
Dieses mal standen wir nicht irgendwo außerhalb, sondern direkt am Altstadtrand.
Ein äußerst gut gepflegter Wo-Mo Platz, von dem man zu Fuß innerhalb 10 Minuten in der Altstadt war.
Dinkelsbühl wurde vom Focus als die schönste Stadt Deutschland gekürt.
Ja … die Stadt ist schon ganz hübsch. Als schönste Stadt Deutschlands würden wir sie jedoch nicht bezeichnen.
Wunderschön war der abendliche Spaziergang entlang der Stadtmauer mit Blick auf die Altstadt.

Am nächsten Tag gings weiter nach Schwäbisch Hall.
Wir steuerten einen Parkplatz an der Kocher an, der angeblich für 10 Wo-Mo ausgelegt war.
Hmmm … irgendwie war da eine 0 vergessen 😀 Der Platz war riiiiiiiieeeeesig 😉
Wir standen unterhalb der Comburg und da das Wetter sonnig wurde, marschierten wir vier hoch zur Comburg.
Schade, dass sie eingerüstet war und wir nicht entlang des Wehrgangs gehen konnten.

Nachmittags wanderten wir die 2 km entlang der Kocher in die Altstadt.
Das hatten wir nicht erwartet.
Schwäbisch Hall ist eine wunder-, wunderschöne Stadt mit viele alten und gut erhaltenen Häuser, kleinen Gässchen, Läden und Cafés.
Im Café am Platz konnten wir leider nicht lange sitzen. Während Motsi entspannt unterm Tisch lag, war Fiete so was von genervt von den Wespen. Nagut – ich schnappte mir Fiete und meinen Latte und setzte mich auf die ausladende Treppe vor der Kirche und sah dem Treiben von da aus zu. Eine Altstadt mit Leben. Toll, einfach toll!

Am nächsten Vormittag blieben die Wuffels im Auto. Für uns war jetzt Museums-Zeit.
… ja … was soll ich jetzt dazu schreiben?
Ich bin immer noch geflasht von den beiden Würth-Museen, von der 3D-Ausstellung im Würth-Museum, von den alten Meistern, die in der Kirche ausgestellt sind.
Da sitzt man vor einem sündhaft teuren Gemälde, dass das Getty-Museum gerne für irre Millionen USD haben wollte und kann es ohne Einschränkung betrachten.
Jetzt bin ich ja bei weitem nicht in Ausstellungen unterwegs, aber das hat mich überwältigt!
Martin Luther so nahe gegenüber zu stehen, ihm “face to face” ins Gesicht zu schauen, der Basler “Schutzmantel Madonna” auf den Faltenwurf zu schauen und bei Tilman Riemenschneiders Statue genau zu sehen, wie beim abgebrochene Arm mit Nut und Feder gearbeitet wurde.
Was für eine Stadt!! Ich denke, Schwäbisch Hall wird uns wieder sehen.

Ein weiteres Würth Museum lag auf dem Heimweg. Das “Museum Würth 2” beherberg momentan eine Emil Nolde Ausstellung.
Auch hier stand ich staunend vor den Werken. Es war alles zugänglich, ohne Absperrung oder Verglasung der Bilder.
Wahnsinn, einfach nur Wahnsinn!

Ein kleiner Abstecher ging auf dem nach Hauseweg noch nach Weikersheim.
Da wir die Hunde dabei hatten, konnten wir nur in den Schlossgarten und Innenhof.
Ein kleines Sahnestückchen kam dann noch zum Abschluss. Eine Gruppe von Cabriofahrern hatten einen Schlossrundgang gebucht.
Ihre Autos durften sie im Innenhof des Schlosses parken.
Hübsche Autos sind es schon 🙂 . Leider haben sie ein Problem:
Es passen keine 2 Chows rein 😀

Es war wieder ein tolles Wochenende mit vielen Erlebnissen und das Wetter war wesentlich besser, als vorhergesagt. Herz – was willst du mehr?!

Auf in den Harz

oder: Mit dem Camper mal schnell weg

Seit vielen Jahren wollte ich in den Harz.
Im Kopf hatte ich kleine verträumte Dörfer, geheimnisvolle dunkle Wälder und Hexen. Letzteres passt ja irgendwie zu mir 🙂
Auch wenn wir beide gerne den Krimi “Harter Brocken” anschauen, zog es Pädda schon gar nicht in den Harz.
Für unsere 4-Tages Reise war dieses Ziel auch nicht angedacht. Nachdem die letzten Wochen oftmals 35° und wolkenlosen Himmel hatten, suchten wir eher nach einem größeren Badesee. Pädda wollte sein neues SUP ausprobieren und ich hatte mir einige Bücher besorgt.
Es klang nach einem erholsamen Wochenende irgendwo am See 🙂
Richtung Thüringen fanden wir einige größere Gewässer, die uns zugesagt hätten.
Dummerweise waren die jedoch entweder mit Badeverbot oder man kam nicht in den See, weil das Ufer zugewachsen war. Gut, dann ging die Suche auf dem Sofa halt weiter und irgendwann landeten wir mit dem Finger auf der Landkarte bei
der “Rappbodentalsperre”. “Hast Du schon mal was davon gehört?” fragte ich Pädda. Er schüttelte den Kopf und meinte nur: “Da müssen wir hin!”.
Hahh !! 🙂 Und WO liegt diese Talsperre?? Jawohl! Im Harz !!
Schnell war unsere Tour durchgeplant.


Unser erster Übernachtung sollte Sankt Andreasberg sein und dann wollten wir weiter Richtung Talsperre. Und wie es immer mit unserer Planung so ist: Das Wetter schlug (Gott sei Dank für die Natur) um und es kam Regen.
Doch wir hatten Glück 🙂 Petrus lies es nicht ganz so stark regnen und anstelle auf dem SUP und im Liegestuhl die Zeit zu verbringen, hatten wir sehr, sehr viel gesehen und besichtigt.


Unsere Route führte über Sankt Andreasberg am Fuße des Brockens vorbei, weiter über Rübeland zur Rappbodentalsperre, über Werningerode und Nordhausen nach Sondershausen. Bad Langensalza (nicht mehr Harz) und Gotha lagen dann schon auf dem Rückweg.

Es war wieder eine tolle und beeindruckende Reise mit so vielen wundervollen Eindrücken!
Schade jedoch, dass der westliche Harz noch sehr traurig aussieht. Ganze Bergzüge mit abgestorbenen Fichten prägen hier das Bild, während im östlichen Harz diese Bäume gerodet waren und neue Büsche und ganz zaghaft schon wieder Fichten wachsen.

… und wir waren nicht das letzte Mal im Hatz 😀 😀