Hausmacher Leberwurst

Wenns um die Worschd geht

Fleischwolf in Aktion

da sind wir Franken ganz groß. Wenn es dann noch um Leberwurst geht,  ist die Rezeptvielfalt riesig. Jeder gute fränkische Metzger, der etwas auf sich hält, hat in seiner Auswahl auch die “Hausgemachte Leberwurst”. Letzten Sommer habe ich nur bei einem Nebensatz vernommen, dass Tonis Mann, neben viele anderen leckeren Dingen,  auch Leberwurst selber herstellt. Wer mich kennt weiß, dass da meine Augen, Ohren und vor allem der Gaumen voll auf Empfang gepolt sind. Neugierig kam meine Frage, ob ich mich irgendwie mit beteiligen könnte. Aber klar meinte Michael, im Winter ist es so weit und ich kann da gerne mit helfen. Am Samstag wurde dann in Tonis Küche der Winter eingeläutet und das Ergebnis kann sich mehr als sehen … naja eher schmecken lassen.

Die Zutaten:

Kleingeschnittene Zutaten für die Leberwurst

  • 1 Schüssel Ziegen-, und Lammleber
  • 2 Schweinebäuche
  • Zwiebeln
  • viel Majoran, Salz und Pfeffer

gekochter Bauchspeck mit Leber

Den Schweinebauch von den Knochen lösen, die Schwarte abschneiden und alles würfeln. Die Leber in gleich große Würfel schneiden. Alles, auch die Knochen und die Schwarte, mit Wasser in einem großen Topf aufkochen lassen, die Hitze reduzieren und ca. 15 Minuten simmern lassen. Anschließend die Fleischstücke durch den Fleischwolf drehen und zusammen mit den Gewürzen gut vermengen. Zum Schluss wird die Fleischbrühe soweit eingerührt, dass es eine leicht formbare Konsistenz gibt. In Gläsern abfüllen und einkochen.

 

Miesmuscheln

Miesmuscheln

 

Miesmuscheln nach Eckart Witzigmann

Miesmuscheln sind nicht gerade das typisch fränkische Essen und Eckart Witzigmann steht auch nicht bei uns in der Küche. Trotzdem ist diese Zubereitungsart der Muscheln ein Traum, den Pädda etwas abgewandelt in der Muschelzeit auf den Tisch zaubert. Was bei uns nicht im Topf mit schmurgelt, ist der Fenchel (Pädda mag den absolut nicht) und die Pfifferlinge. Alles kein Problem. Es schmeckt auch abgewandelt einfach nur gut und da wir dazu einen halbtrockenen fränkischen Silvaner trinken, ist es schon fast wieder “Fränkisch”.

Hier der Link zu dem Rezept. 

Miesmuscheln nach Eckart Witzigmann

Körner-Dinkelbrot

Dinkelbrot mit Körnern

 

Brot backen ist kein Hexenwerk

zumindest nicht für meinen weltbesten Hobby-Bäcker aus dem Frankenland. Mitte Januar kam im ZDF ein Verbraucherbericht über unser Brot, der mehr als interessant war. Der Sternekoch Nelson Müller war in verschiedenen Bäckereien unterwegs. Von der kleinen Bäckerei, die die Zutaten noch selber zusammen mischen  bis zum Großbäcker, der mit den verschiedensten Backmischungen tausende von Broten täglich für die Backstuben herstellt. Am Schluss des Berichtes wurden einzelne Brotsorten verkostet und beurteilt. Der absolute Gewinner auf ganzer Linie war das in der Fernsehküche selber gebackene Brot.

Ein Seitenblick auf Pädda verriet mir, dass er schon gedanklich mit der Bäckermütze am kommenden Wochenende in der Küche stehen würde. Die ersten Ergebnisse konnten sich durchweg schon sehen lassen, waren aber auch noch etwas ausbaufähig. Dieses Wochenende wurde das Rezept abgeändert und das duftend Dinkelbrot und Ciabatta das aus dem Backofen gezaubert wurde, ist für meinen Geschmack auf der ganzen Linie perfekt.

  • 250 g Dinkelmehl
  • Körner nach Wahl und Geschmack
  • 1/4 Liter Wasser
  • 1/3 Würfel Hefe
  • Salz und etwas Obstessig

Die Zutaten mischen und mit einem Knethaken zu einem Teig verarbeiten. (Achtung: er ist relativ flüssig) Eine Kastenform mit Backpapier auslegen und den Teig einfüllen. In den kalten Backofen stellen und bei 200° eine Stunde backen.

Mandel-Butterkuchen

wenns mal ganz schnell perfekt sein muss

Butter-Mandelkuchen

 

 

 

Gestern war die Küche komplett vom Küchenchef blockiert. Es wurde geputzt und geschält, geschnitten und gewürfelt, gebraten und gedünstet, gemischt und gemengt. Von der Menge der Töpfe und dessen Inhalt aus zu schließen, müssen wir anscheinend die nächsten Tage eine ganze ausgehungerte Kompanie verpflegen.

In dieser Situationen ist es immer ratsam, die Küche nebst Pädda zu verlassen und sich mehrere Stunden abseits des Geschehens auf  die feinen Ergebnisse zu freuen. Nebst Ragù alla bolognese und Gulasch, was stundenlang leise vor sich hin simmern musste, wurde auch das erste selber gebackene Laugengebäck, Chiabatta und Dinkelbrot aus dem Backofen gezaubert. Ab und an wurde ich dann gerufen um ein kleines Stückchen dieser Köstlichkeiten zu verkosten.

… und wie schlage ich jetzt den Bogen zum Mandelkuchen? Ganz einfach: Wenn der Backofen schon mal glüht, kann man auch diesen hervorragenden Kuchen rein schieben, der laut Pädda nicht sonderlich schwer nach zu backen ist. Das Ergebnis war wieder mal perfekt.

Der Teig

  • 1 Becher Sahne
  • 1 Becher Zucker
  • 2 Becher Mehl
  • 1 P. Vanillezucker
  • 1 P. Backpulver
  • 4 Eier

Der Belag

  • 150 g Butter
  • 1 Becher Zucker
  • 5 El Milch
  • 1 P. Vanillezucker
  • viel gehobelte Mandeln

Aus den Teigzutaten einen Rührkuchen zubereiten und 10 Minuten bei 200° backen. Zwischenzeitlich die Butter mit der Milch erwärmen, die restlichen Zutaten mit unter rühren und auf den Kuchen verteilen und noch 10 Minuten backen.

 

Blaue Zipfel

auf die Worschd kommt’s an.

Außerhalb Frankens werde ich immer fragend angeschaut, wenn ich von “blauen Zipfel” erzähle. Noch ungläubigere Blicke ernte ich bei der Erklärung, dass es sich um Bratwürste handelt, die in einem Essigsud gar gekocht werden. Wir Franken schätzen die “Brad-Worschd” nicht nur auf dem Grill, sondern auch aus dem Topf. Viel verkehrt kann man bei der Zubereitung der “blauen Zipfeln” nicht machen. Meiner Meinung nach ist es viel wichtiger die richtige Bratwurst zu finden die in den Sud kommt. Franken ist ein vielfältiges Wurstland. Jede Region, ja fast schon fast jedes Dorf hat seine eigenen Geschmacksrichtung. Große Unterscheide gibt es beim roten und weißen Pressack, bei der roten und weißen Stadtwurst und vor allem bei der fränkischen Bratwurst. Als ich vor Jahren von Wendelstein nach Bamberg zog (ca. 70 km Luftlinie), suchte ich verzweifelt nach meiner “Fränkischen Bratwurst”, die gröber im Met  und wesentlich länger und dicker ist, als die weit bekannte “Nürnberger Rost-Bratwurst”. Diese beiden Bratwurst-Sorten sind sehr würzig, haben keinen Kümmel und viel Majoran in sich. Die “Bamberger Bratwurst” ist vom Met her sehr fein und für mich eher geschmacksneutral. Im Raum Coburg wird die “Coburger Bratwurst” produziert. Sie ist wahrscheinlich die längste Bratwurst in Franken, die man in einem “Weggla” (Brötchen) zu essen bekommt. Ihr Met ist auch sehr würzig und frisch vom Grill sagt sie mir noch mehr zu, als die “Fränkische Bratwurst”. In Kulmbach bekommt man dann die “Kulmbacher Bratwurst”, von der mein Papa immer sehr begeistert war. Ihr Met ist mir persönlich jedoch viel zu fein. Was für ein Glück, dass ich eine Metzgerei gefunden habe, die meine “Fränkischen” Bratwürste nebst den “Coburger” Bratwürste im Bamberger Raum mit anbietet. Nachdem sich der Sud für die  “blauen Zipfel” wunderbar am Abend vorher zubereiten lässt, sind sie ein relativ einfaches Essen, das hervorragend schmeckt und schnell zubereitet werden kann.

Mengenangaben kann ich nicht bestimmen, das muss jeder selbst abschmecken.

Einen großen breiten Topf zur Hälfte mit Wasser füllen und langsam mit Wacholderbeere, frischen Lorbeerblättern, frische zerquetschte Pfefferkörner, Nelken, evtl. gekörnte Brühe, grobes Meersalz und Wein-Essig aufkochen lassen.  Wer mag kann auch einen Schuss Weißwein mit in den Sud geben. Derweilen schneide ich Zwiebeln in Spalten, gerne auch klein geschnittenes Wurzelgemüse und gebe dies mit in den Sud. Alles zusammen aufkochen lassen,  die Hitze reduzieren und ca. 30-60 Minuten mit halb geöffneten Deckel leicht köcheln lassen. Die Zwiebeln sollten noch bissfest sein.  Den Deckel weg nehmen und die Bratwürste in den Topf legen und vorsichtig ziehen lassen. Die Brühe darf auf keinen Fall kochen, sonst platzen die Würste. Nach ca. 10 Minuten sind die Bratwürste durchgezogen. Serviert wird in tiefen Tellern mit dem gegarten Gemüse und etwas Sud. Dazu gibt es frisches Brot oder Laugengebäck.