Lebkuchen aus Kartoffeln

Wie ist man sich eines stark irritierten Blick seinen Mannes gewiss?
Ganz einfach. Man erklärt ihm in aller Ruhe und mit einer Selbstverständlichkeit die keine Widerrede zulässt, dass die nächsten Lebkuchen aus Kartoffeln gebacken werden und man doch gerne eine Kartoffelpresse in seinen Küchenutensilien sein eigenen nennen würde.
Das nochmalige Nachfragen meines Mannes, ober er das auch wirklich richtig verstanden hätte, bestätigte ich nur nickend. Sein überraschter Blick über die Brille und sein Kopfschütteln brachten mich nicht von meinem Kartoffel-Lebkuchen-Backgedanken ab. Da wir nicht im Besitz einer Kartoffel-Presse sind, war Peter der Überzeugung, dass mein Vorhaben dadurch gescheitert wäre. Weit gefehlt. Meine liebe Freundin und Kollegin ist im Besitz meines benötigten Küchengerätes und ich konnte es mir über’s Wochenende ausleihen.
Am Samstagvormittag war es dann soweit und das Ergebnis meines Backfimmels hat wieder alles an Vorurteilen übertroffen.
Vom Geschmack einer Kartoffel oder sonstigem was an Kartoffeln erinnert, sind diese Lebkuchen meilenweit entfernt. Dieses Rezept werde ich mit Sicherheit öfters nachbacken.


Kartoffellebkuchen

  • 350 g Kartoffeln, gekocht, durchgepresst und abgekühlt
  • 225 g Mehl, 1 1/2 TL Backpulver
  • 300 g Zucker (ich hatte noch braunen Zucker, geht auch)
  • 100 g Orangeat und/oder Zitronat
  • 250 g gemahlene Nüsse
  • 50 g Schokostreuse
  • 3 Eier
  • Zimt, gemahlener Ingwer, Lebkuchengewürz.

Alles in eine Schüssel geben und miteinander vermengen. Mehr an Arbeit ist es nicht. Da der Teig ziemlich zäh und klebrig ist, verwende ich beim vermengen Einmal-Haushaltshandschuhe.
Die Gewichtsangaben der Gewürze habe ich bewusst weg gelassen, da man hier sehr gut mit den einzelnen Gewürzen spielen kann. Der Lebkuchenteig wird auf die Oblaten gesetzt und bei 200° ca. 20 Minuten gebacken.

Um das Lebkuchen-Kleeblatt zu vervollständigen, noch das Rezept für die Mandellebkuchen.
Das Ergebnis ist auch gut, allerdings nicht zu vergleichen mit den anderen drei Rezepten.

Mandellebkuchen

  • 4 Eier
  • 125 g brauner Zucker
  • 300 g gemahlene Mandeln
  • 50 g Schokostreusel
  • 100 g gehackte Mandeln
  • 150 g Orangeat
  • 2-4 EL Mandellikör

Orangeat klein hacken. Die Eier trennen und das Eiweiß steif schlagen. Eigelb mit dem Zucker schaumig rühren, den Eischnee und die restlichen Zutaten unter heben. Die Masse wie gehabt auf die Oblaten setzten und bei 180° ca. 15-20 Minuten backen.

Elisenlebkuchen

Womit ich bei meinen ersten Lebkuchenbackversuchen schon überhaupt nicht gerechnet hätte: Es macht mir richtig viel Spaß, Lebkuchen selber zu backen.
Das Ergebnis meiner Backversuche hat nicht nur mich überrascht, sondern auch meine Mitmenschen und vor allem, meinen Mann.
Mit der Lebkuchenglocke ist es auch relativ einfach den Teig auf die Oblaten zu bringen. Neben den bereits fast schon weg gegessenen Butterhörnchen-Lebkuchen, habe ich auch Mandellebkuchen und Elisenlebkuchen gebacken und am kommenden Samstag stehen noch Kartoffel-Lebkuchen an. Das sollte es dann gewesen sein.

Elisenlebkuchen:

  • 470 g Zucker
  • 6 Eier
  • 50-70 g kandierter Ingwer
  • Je ½ Tl gemahlener Cylon-Zimt, Gewürznelken, Koriander, Piment, Muskatblüte, Kardamom
  • 1 Packung Vanillezucker
  • 240 g Haselnüsse, groß gemahlen
  • 240 g Haselnüsse, fein gemahlen
  • 50 g Walnüsse grob gehackt
  • 100 g Orangeat, fein gehackt
  • 100 g Zitronat, fein gehackt
  • 1 abgeriebene Schale einer Bio-Zitrone
  • 1 abgeriebene Schale einer Bio-Orange

Den Ingwer, sowie das Orangeat und Zitronat zerkleinere ich in meiner kleine Mühle. Damit diese ziemlich pappigen Zutaten nicht das Messer der Mühle verkleben, mische ich zu den Früchten immer fein gemahlene Haselnüsse mit unter.

Den Zucker, Vanillezucker und die Eier in einer großen Schüssel schaumig rühren. Das dauert etwas länger, da der komplette Zucker aufgelöst sein muss bevor die Nüsse, das Orangeat, Zitronat der Ingwer und die Gewürze, sowie die abgeriebenen Zitrusfrüchteschalen untergehoben werden.

Bitte jetzt nicht erschrecken, weil der Teig relativ flüssig vom Löffel läuft. Die Schüssel abdecken und mindestens 24 Stunden sehr kühl ruhen lassen.

Bei der Wahl der Oblaten muss man bei Elisenlebkuchen unbedingt darauf achten, dass man diese wesentlich größer wählt, als den Durchmesser der Lebkuchenglocke. Der Teig läuft beim Backen auf den Oblaten ziemlich auseinander. Mein erstes Blech waren keine runden Lebkuchen, sondern eine quadratische Einheit, die ich dann mit dem Messer trennen musste.

Die bestückten Oblaten auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und bei 200° 15-20 Minuten backen. Auskühlen lassen und in einer Blechdose, die mit Pergamentpapier und Apfelschalen abgedeckte ist, mindesten 10 Tage ruhen lassen.

Lebkuchen aus Bamberger

Eigentlich mag ich die Adventszeit und Weihnachten nicht besonders. Die Zeit ist mir zu dunkel, zu nass, zu kalt und einfach zu ungemütlich. Ich esse auch nicht so gerne Süßes. Weder Schokolade noch sonstiges von den vielen Leckereien. Ab und an am Wochenende mal ein Stück Kuchen, gebacken vom weltbesten Mann und Hobby-Koch und Hobby-Bäcker. Mehr nicht. Bei uns im Haus ist der Mann für’s Backen zuständig. Meine zaghaften Versuche mit klebrigem Teig, der sich an den Händen und auch sonst überall in der Küche verteilt, machte mir in der Vergangenheit die Bäckerei nicht gerade schmackhafter.

Irgendwie aber ist es in diesem Jahr anders. Mag es daran liegen, dass ich älter geworden bin und ich mich mit dieser „stillen Zeit“ abgefunden habe? Oder dass ich mich von der allgemeinen vorweihnachtlichen Betriebsamkeit meiner plätzchenbackenden Kollegen habe anstecken lassen? Egal. Ich freu mich in diesem Jahr darauf, bald in der Küche zu stehen und meine ersten selber gebackenen Lebkuchen aus dem Backofen zu holen.
Vor ein paar Tagen bekam ich meine 7cm große Lebkuchenglocke, die aus heimischen Ahornholz hergestellt wurde und nun kann es los gehen. Am kommenden Wochenende bin ich die Herrin des Backofens.

Lebkuchen mit Butterhörnchen

  • 450g trockene Bamberger (ca. 7Stück)
  • 500g gemahlene Haselnüsse
  • 650g Zucker
  • 10g Kardamom
  • 7,5g Hirschhornsalz
  • 1 Msp. Gemahlene Nelken
  • 75g Zitronat
  • 75g Orangeat
  • 250g Mehl
  • 20g Ceylon-Zimt
  • 3 Eier
  • ca. 0,4 l Wasser

Die gut getrockneten Butterhörnchen (Bamberger) reiben und mit Haselnüssen, Zucker, Mehl und den Gewürzen vermischen. Zitronat und Orangeat etwas zerkleinern und untermischen. Eier und Wasser zugeben und mit deinem Teigschaber zu einem Teig verrühren.
Bei ca. 180°C 15-20 Minuten backen.