Mulchbeet Anlage

oder: Der Weg von einer Wiese zum Gemüsebeet (August 2021 – Dezember 2021)

So ganz glauben kann ich es heute immer noch nicht!
Und jeden Tag, an dem ich im Sommer 2022 die Gießkannen ins Auto lud um diesen äußerst regenarmen und heißen Sommer einigermaßen erträglich für mein Gemüse zu machen, zwicke ich mich in die Arme.
Weil es einfach ein Traum ist, den ich leben darf!

Seit vielen Jahren war ich auf der Suche nach einem Stückchen Feld, Wiese oder ähnlichem, dass ich gärtnerisch bearbeiten kann.
Etwas Gemüse, vielleicht ein paar Kartoffeln, ein paar Kräuter und einige Bauernblumen … mehr als 50 qm müssten es nicht sein.
Einige Jahre zogen ins Land. Es fand sich nichts.

Doch wie immer, liegt das Gute ganz nahe.
In unserer Siedlung gibt es einige brach liegende Baugrundstücke und für eines davon bekam ich das o.k. des Besitzers, mich in meinem gärtnerischen Nichtwissen, austoben zu dürfen.
Im Stillen erhofften ich 50 qm. Es wurde mir ca. 1.000 qm als “Austobefläche” eingeräumt.
Vielen lieben Dank an die lieben Nachbarn, die mir meinen Traum ermöglichen, ihn zu leben !!!

Dann will ich mit dem eigentlichen Thema starten 🙂
Da stand ich nun vor einigen qm, die jahrzehntelang nichts anders gespürt hatten, als einen Traktor, der 2x im Jahr dieses Grundstück mähte.
Der Boden ist lehmig, hart und steinig. Ohne Bewässerung unmöglich, diesen zu bearbeiten.
Wie kann man aus einer trockenen Wiese eine Gemüsebeet anlegen, wenn man weder Pflug noch Traktor sein Eigen nennt?

Zu Hilfe kam mir der äußerst regenreiche Sommer 2021 und ein Tipp aus dem Internet.
Mulchbeet anlegen“.
Wahrscheinlich kannte ich jede Zeile in der Anleitung, bevor ich zur Tat schritt.
Einige Hindernisse waren jedoch noch zu meistern, bevor es an die Bodenbearbeitung ging.
Der Bereich, der das Mulchbeet werden sollte, musste komplett über den Boden abgemäht werden.
Super! Wir besitzen nur einen E-Mäher.
Zu Hilfe kam mir meine Freundin Angela. …naja, besser ihr Mann Wärner.
Sein Benzinmäher leistetet super Dienste.

Das Stück Wiese war rappelkurz abgemäht und wartete auf weiter Bearbeitung.
Im Coronajahr 2021 wurde von mir mehr als gewöhnlich übers Internet bestellt.
Päddas staunte nicht schlecht, als der Paketfahrer nebst 200 Meter gerollte Wellpappe noch weitere, dringend für die Bearbeitung des Bodens, notwendige Sachen bei uns anlieferte.

Meine erster Versuch den Boden zu bearbeiten, scheiterte kläglich. Die Wellpappe war viel zu durchlässig.
Bereits nach einer Woche hatten die ursprünglichen Pflanzen der Wiese wieder “Oberhand” gewonnen.

25.08.2021

Der Boden sträubte sich gewaltig ein Gemüsebeet zu werden und ich war Abend für Abend im Internet unterwegs um nach Abhilfe zu suchen.
Der mitleidige Blicke von Pädda war Gold wert, als ich über einen schnell gelieferten “Sauzahn” jubilierte, der mir mehr als gute Dienste leistete.
Ritsch – ratsch und die fiesen Wurzeln der Wiesen-Quecke konnte ich einigermaßen gut entfernen.

Als nächstes musste ich die noch verbliebenen Wiesenwurzeln davon abhalten, sich wieder durch die dünne Wellpappe zu bohren.

Warum nicht dicke Kartons verwenden?
Gesagt – getan.
Sämtliche Kartonagen, die unbehandelt und ohne Klebeband waren, wurden aus dem Keller und bei der Nachbarschaft eingesammelt.
Als Unterlage für die darauf folgenden Schichten war dieses mein Verbindungsmaterial, zwischen der Wiese und meinem (noch nicht vorhandenen) Gemüsebeet.

Nur, wie kann ich alles in einen Rahmen gießen?
Die Materialien würden weg geschwemmt werden.
Wir schrieben 2021 und es war kein Baumaterial vorhanden (2022 – ist es nicht anders).
Trotzdem hatte es eine Freundin geschafft, bezahlbare Bretter zu organisieren, um “mein Schdüggla” einzufassen.

Gut sah das eingerahmte Schdüggla aus.
Aber jetzt fehlte nur noch der Inhalt.

Das war nun meine tägliche Abendarbeit nach dem Büro.

Schicht für Schicht wurde nun das eingefasste “Schdüggla” aufgebaut.
Erst mit dem Sauzahn die fiesen Wiesenwurzeln raus holen,
dann Pappe und Kartonagen aufbringen,
eine Schicht Pferdemist einbringen,
ein Schicht Laub einbringen
das 3x wiederholen
und Komposterde aufbringen.

Fertig 🙂

Die Schichten sollten sich jetzt über den Winter 2021 auf 2022 miteinander verbinden. Im darauf folgenden Frühjahr (2022) sollte dann mit der Gemüsanpflanzung begonnen werden. Ob das was wird? Wie oft kam ich nach Hause und wollte alles wieder einstampfen. Meiner Meinung wird das nichts! Ein Bürostütchen kann nicht an einem Agrar-Wissenschaftler schnuppern, der viele Semester für dieses Wissen benötigt.

23.12.2021
23.12.2021

Danke an die lieben Menschen, die mir mein Vorhaben nicht madig machten, die mir halfen meinen kleinen Traum zu erfüllen, an die, die fragend stehen blieben und zwischen “däs wird scho irgändwieh” und “wer nix brobierd, kann a nix sagn” mich ermutigten.
Ein ganz besonderes Dank gilt meiner “Clodädd”. Meine kleine Twingoline, die ohne Murren und meckern all die Materialen und Pferdeäpfel transportierte, auch wenn diese mir bei einer Vollbremsung um die Ohren flogen, die in der Pferdekoppel fast stecken geblieben wäre und die immer noch (wir schreiben nun 09/2022) evtl. mal bald eine Grundreinigung von Nöten hätte.

Frühling

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oder: … ein “oder” gibst für Frühling nicht

Wikipedia schreibt zu Frühling:
Der Frühling (auch Frühjahr oder Lenz) ist eine der vier Jahreszeiten. In den gemäßigten Zonen ist er die Zeit der erwachenden und sprießenden Natur.
Je nachdem, ob der Frühling auf der Nordhalbkugel oder der Südhalbkugel herrscht, wird zwischen Nordfrühling respektive Südfrühling unterschieden. Aufgrund des veränderlichen Sonnenstandes zwischen südlichem und nördlichem Wendekreis wiederholt sich der Frühling in jeder Hemisphäre mit einem jährlichen Turnus. Der Frühling der einen Hemisphäre fällt also immer mit dem Herbst der anderen zusammen.

Aha 🙂
Weit weniger wissenschaftlich: Es ist für mich die schönste Zeit des Jahres. Nach der viel zu lange andauernden Herbst- und Winterzeit ist es Balsam auf meiner Seele … und dieses Jahr zeigt sich bis jetzt der Frühling mit von seiner schönsten Seite. Strahlend blauer Himmel, Temperaturen, die fast schon an den Sommer denken lassen …. Herz, was willst du mehr?  Alles grünt und blüht und auch in unserem kleine Garten strahlen die Frühjahrsblüher um die Wette.

Erntezeit

Erntezeit

oder: manchmal hat auch der dumme Gärtner einen kleinen Erfolg

Die Gartensaison geht dem Ende entgegen. Die letzten noch grünen Tomaten und der Großteil der reifen Chilis wurden gestern abgeerntet. Was im Frühjahr noch sehr mickrig aussah, wuchs im Sommer zu stattlichen Pflanzen heran.
Gut, alle Chili-Jung-Pflanzen überlebten meine fürsorgliche Pflege nicht. Es war von mir einfach zu einfach zu gut gemeint, sie nach dem Umsetzen aus den Anzuchtstöpfchen gleich mit reichlich Dünger zu versorgen. Die Hälfte der kräftigen Jungpflanzen verbrannte dadurch ihre zarten Wurzeln. Selbst ein in Eile gesuchter und angemailter Chili-Experte konnte nicht mehr helfen. Tatenlos und traurig konnte ich nur noch zu sehen wie sich eine nach der andere Chili-Jungpflanze von mir verabschiedete.
Was meine Überdüngung nicht schaffte, schafften dann die Schnecken, die dieses Jahr mehr als invassionsartig vorhanden waren. Irgendwann habe ich es aufgegeben Schneckenkorn auszustreuen. Zum Leidwesen von Pädda fanden die restlich überlebenden 11 Pflanzen auf den vorhandenen Gartentischen und Stühle ihren Platz. Die mühsam gezogenen Pflänzchen hatten eindeutig Priorität  vor dem sonntäglichen Frühstück auf der Terrasse.
Und um so mehr freute es mich, dass neben den Tomaten, die wunderbar in ihren Töpfen wuchsen, die verbliebenen Chilis doch noch eine hervorragende Ernte eingebracht haben. Da hat sich die Mühe mehr als gelohnt.
Nur – mit den Kürbispflanzen bin ich nicht ganz glücklich geworden. Aus den drei Pflanzen die den Garten üppig zu wucherten, konnte ich genau drei Kürbisse ernten. Ein bisschen wenig für den Aufwand. Egal, nächstes Jahr gibt’s halt dann im Herbst die Kürbisse vom benachbarten Bauern. Der hatte dieses Jahr eine hervorragende Ernte.

 

 

es herbstelt

Seidenschwanz

oder: Abschied vom Sommer

Ein bisschen Wehmut ist mit dabei. Es ist Herbst.
Im Herbst kann es kann schöne Tage geben und es kann schrecklich sein. Momentan zeigt sich der Herbst zum Glück von seiner schönsten Seite. Das Thermometer klettert nach dem Frühnebel auf 22° und der Himmel zeigt sich von seiner bayerischen Seite “weiß-blau”. Ein wunderschöner Altweiber-Sommer.

Nach dem Sommer den Herbst leben,
Wind in klaren Tagen, kühl und rein.
Leise den Herbst zu verführen,
um schon bald Winter zu sein.

… hoffen wirs, dass der  Winter nicht ganz so schnell anklopft.

Salbei

Zwergsalbei

Zwergsalbei

Was in unserem Garten wunderbar wächst, vermutet man eher in wärmeren Gefilden. Jegliche Arten von Blumen und Heilkräuter, die es sandig und regenarm lieben, sind bei uns heimisch. Kein Wundern, denn unser Wohnort liegt im Gebiet der Fränkischen Sandachse. Ein Landstrich der sich von Bamberg in südlicher Richtung nach Erlangen und Weißenburg ausbreitet und genau diesen Boden und wenig Regen bevorzugen Lavendel, Salbei & Co.

Persischer SalbeiPeruanischer Salbei (nicht winterhart)

In unserem Garten fühlen sich die unterschiedlichsten Salbeisträucher wohl. Seine wunderschönen Blüten, die in allen Farben leuchten, gefallen mir nicht nur optisch, sondern auch der feine Geruch den der Busch verströmt, ist ein Rausch der Sinne.

Gelber Salbei

Gelber Salbei

Nicht zu vergessen:  die Blüten sind ein willkommener Futterplatz für viele Insekten. Bei uns in der Küche findet der Salbei leider weniger Zuspruch, da der Küchenmeister den Geschmack eher mit Hustenbonbon in Verbindung bringt und dieser an seinem Steak nichts zu suchen hat.

Kanarischer Salbei

Kanarischer Salbei (nicht winterhart)

Das vielseitige Einsatzgebiet in der Küche und in der Medizin darf man allerdings nicht außer acht lassen. … und wer weiß, vielleicht gibt’s doch irgendwann mal eine Salbei-Butter.

Muskateller Salbei

Muskateller Salbei (2jährig und nicht essbar)