Zu Besuch bei Claude Monet

oder: Der Muse Garten

„Wie??? Du willst auf der Heimfahrt um Paris herum fahren???“
Etwas irritiert sah ich von meiner Lektüre auf um die soeben von Pädda gehörte weiter Reiseroute zu wiederholen.
Pädda wollte auf dem Heimweg nördlich, relativ engmaschig um die französische Hauptstadt fahren.
Nachdem wir ja Dank Päddas und Tante Googles hervorragende Streckenführung nicht nur einmal auf dieser Reise mitten in einer Stadt gelandet sind, musste ich mich gerade verhört haben.
Auf keinen Fall wollte ich durch diese beiden Travel-Guides im Kreisverkehr um den Arc de Triomphe de l’Étoile herum fahren.
Doch Pädda blieb bei seinem „wir fahren um Paris herum“.
Gedanklich sah ich uns schon, wie in einem schlechten Film, in einem 8spurigen Kreisverkehr mitten in Paris stundenlang herumfahren.
Mir schwante nichts Gutes.
Jedoch musste ich klein bei geben. Pädda war der Fahrer und Herrscher über Tante Googles Streckenführung.
Pädda steuerte Richtung Paris … und ich wurde immer stiller.
Der Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle war irgendwann ausgeschildert. Naja, immer noch besser, als der Eifelturm 😀
Wir ließen den Airport hinter uns und die Wegschilder „Paris Centre“ wurden immer weniger, bis keines mehr zu sehen war.
Puuuhhh – geschafft! Die Landschaft wurde wieder lieblicher.
Wir fuhren auf kleinen Sträßchen durch eine wunderschöne Hügellandschaft und einsame Wälder (und das knapp 70km weg von Paris!!).
„Wooowww, das ist ja wunderschön! Da hast du eine schöne Strecke ausgesucht!“
Pädda nickte zustimmen und meinte: „Ja, wir fahren jetzt an die Seine, da werden wir heute übernachten.“
Als wir auf den Platz zusteuerten, machten mich die vielen Camper schon etwas stutzig.
Pädda parkte unsere XI ein und meinte: „Willkommen in Giverny “.
Sollte mir der Ort was sagen? Es war ein gewöhnlicher Camperplatz, der jedoch für die Nebensaison sehr gut besucht war.
Pädda lies mich noch etwas zappeln bis die Auflösung kam 🙂
“Wir gehen mit den Wuffels und dann in das Haus und die Gärten von Clode Monet. Bis 18.00 Uhr ist Einlass und das Wetter passt.“
Von mir kam nur noch ein große „Wooooooowwww!!“
Bedauerlicherweise hatten wir nur knapp 2 Stunden Zeit, bevor die Gärten geschlossen wurden. Man (oder ich) hätten hier gerne nicht nur Stunden, sondern Tage verbracht.
Die Vielzahl der Blumen, der Farben, der unterschiedlichen Arragements der Pflanzen, das Wohn- und Schaffenshaus, das Licht… es war einfach ein Traum !!!
Ich denke, für jeden der diesen Ort besucht hat, ist klar, dass man hier nicht nur in einem mitwortennichtauszudrückenden traumhaften Garten steht, sondern man spürte förmlich den Meister, der hinter der nächsten blühenden Strauch an der Staffelei steht.
Es war einfach nur beeindruckend!!
Was für ein Highlight bei unserer letzten Nacht in Frankreich.
Dafür lohnt es sich, so knapp um Paris drumherum zu fahren.
Und klar, dass so viele Camper auf dem Platz standen.
Giverny lebt von den Gärten und hat ca. 1 Mio Besucher pro Jahr.
Wenn man Claude Monet mag und / oder ein Faible für Gärten und Licht hat, dann ist es
ein „must“ diese Gärten und das Haus zu besuchen.