
oder: Das Beste kommt zum Schluss
Unser Guide hat uns gebeten, beim Grenzübertritt nach Botswana alle unsere Schuhe in einen separaten Beutel zu geben, da diese desinfiziert werden.
Bei der Einreise musste nicht nur das Fahrzeug durch ein Desinfektionsbad, sondern auch sämtliche Schuhe, die man dabei hat.
Auch die, die den Koffer noch nicht verlassen haben.
Hmmm … nach dieser Prozedur waren unsere Schuhe bestimmt dreckiger als vorher 😀
Aber wenn das so sein soll, dann sind wir brave Touris 🙂
Unser Ziel in Botswana war Maun. Die Stadt am Eingang ins Okavango-Delta.
Hier tauschten wir unser Büsschen gegen einen Offroader mit Anhänger.
Vom Gepäck her wurde alles nochmal minimiert.
Von Maun aus ins Okavango Delta Paradies zu kommen, bedurfte es ca. 1 1/2 Stunden Fahrzeit im Jeep, mit Anhänger (das muss ich hervorheben 😀 ) auf Wegen, die keine so richtigen Wege mehr waren, um an die Anlegestelle der Mokoros zu gelangen.
Die “Straße” führte über enge Holzbrücken und … es kam so, wie es kommen musste:
Auf der Brücke II verhedderte sich der Anhänger und rutschte ab. Es war eine filmreife Darbietung per excellence!
Zum Glück hatten wir starke Männer in unserer Gruppe, die mit einigen Local People den verkeilten Anhänger abkoppeln konnten.
Mit vereinten Kräften wurde das Gespann wieder auf den Weg gebracht und weiter gings zum Delta.
Die Verspätung an der Anlegestelle war genauso schnell erklärt, wie unser Gepäck in den Booten verstaut war.
Leise wurden die Mokoros ins Wasser geschoben und wir tauchten ein in die wunderbare Welt des Okavango-Deltas.
Sicher staksten unsere Fahrer durch das Delta. Wenn man mich ausgesetzt hätte – ich wäre wahrscheinlich immer noch orientierungslos im Delta unterwegs 😀
Bewundernswert, wie die Poler sich hier auskannten.
Vorbei ging es an den Flusspferden, den blühenden Lilien (ich dachte eher, dass es Seerosen wären) um nach einer viel zu kurzen Zeit von 1 1/2 Stunden
auf unserer Camp-Insel anzukommen.
Die nächsten zwei Tage wohnten wir auf dem Eiland mitten im Okavango-Delta.
Kein Strom, kein fließend Wasser – nur Afrika, mit den Tieren, dem Geruch, der Ruhe, der Gelassenheit … und wir mittendrin.
Gekocht wurde auf der mitgenommenen Gasflaschen oder über dem offenen Feuer, das die Poler auch nicht in der Nacht ausgehen ließen.
Wir wohnten im Gebiet, in denen die Flusspferde nachts zum Grasen unterwegs waren (ja, man hört sie, wenn sie am Camp grunzend vorbei stapfen) und die Büffel (mit das gefährlichste Tier in Afrika) waren auch ganz in der Nähe.
Einen Luxus hatten wir in unserem Zelt gegenüber meiner Reise 2007 ins Delta:
Wir hatten für die Nacht ein Chemie-WC direkt im Anschluss an jedes Zelt. Es durfte keiner in der Dunkelheit die kurze Strecke zum Klozelt laufen.
Sobald es jedoch hell wurde, war der Griff zur Schaufel angesagt.
Und: 2007 hatte ich nur meinen Schlafsack und eine Matte. Heute gab es prima Feldbetten mit blütenweißen Laken.
Am nächsten Morgen marschierten wir in einer Reihe hinter unserem lokalen Guides los.
Hmmm … klar, dass wieder was außergewöhnliches kam 🙂
Ca. 500 Meter von unserem Camp entfernt fand unser Guide den Rest einer frisch gerissen Antilope nebst Tatzen Spuren einer Löwin. Für mich war sofort klar: Ich “klebe” nun am Rücken unseres Guides. Da kann mir nichts passieren! 😀
Es war schon etwas ganz besonderes, zu Fuß im Delta unterwegs zu sein. Ein Glück, dass unsere Guides äußerst umsichtig waren.
Als die drei Guides die Büffelherde (Stiere) vor uns sahen, wurden wir ganz vorsichtig durch den Busch drum herumgeführt.
Im Busch war auch äußerste Vorsicht geboten. Es könnte ja die Löwin noch im Gebiet sein.
Am Nachmittag entschlossen sich dann einige “Jungs” aus unserer Gruppe im Delta baden zu gehen. Öhm – ja. Wenn man von Flusspferden und Krokodilen keine Angst hat – warum nicht? Nein, keine Sorge 🙂 Auch hier waren unsere lokalen Guides sehr bedacht, dass niemand zu Schaden kam.
Die zwei Tage auf der Insel gingen viel zu schnell vorbei und wir mussten zurück nach Maun.
Unser Jeep-Fahrer nahm auf der Rückfahrt einen andere Route und wir kamen wohlbehalten in Maun an 😀
Am nächsten Tag traten wir die Heimreise über Maun und Johannesburg an, um in der Nacht wieder nach Hause zu fliegen.
Es gäbe noch so viel von dieser Reise zu erzählen. Das würde jedoch meinen Blog sprengen 🙂 In den nächsten Tagen werde ich noch einige Fotos zeigen, die mich immer noch “nach träumen” lassen,
denn:
Jeder, der sein Herz in Afrika verloren hat, weiß wie es mir ergeht.
Am liebsten würde ich sofort wieder meinen Koffer packen, um zurück zu kehren.
Mein letzter Satz ist meinem Papa gewidmet 🙂
“Ich verstehe Dich sowas von, dass es Dich immer wieder nach Afrika gezogen hat!!”