Ein Hundeblog

Augen Blicke

oder: Tiefe Einblicke

“Siehst du das?” Toni schob mich ganz nahe an den Untersuchungstisch. “Der Fleck im Auge gefällt mir nicht.”
Doch so tief ich auch in die Augen meiner kleinen Prinzessin blickte, ich sah nur ihre dunklen, warmen Augen, die wiederum Toni anhimmelten. Für mich ist es nach wie vor ein Rätsel, wie ein Hund seinen Tierarzt so lieben kann.
Toni schob mich noch näher an Motsis Nase. “Schau ihr mal ganz tief ins Auge. Auf der linken Seite im Auge ist ein Fleck.”
Obwohl Toni die Koordinaten des dunklen Flecks präzise angab, ich sah … nichts.
Toni schob den grelle Untersuchungsscheinwerfer wieder Richtung Decke.
“Der Fleck gefällt mir nicht! Bitte lasse das abklären”.

Mir schwante nichts Gutes.
“Was kann es sein?” war meine äußerst besorgte Frage.
“Alles oder nichts.” war Tonis Antwort. “Es ist jedoch dringend zu empfehlen, Motsi einem Augentierarzt vorzustellen, damit es bei einem “nichts” bleibt.”

Zum Glück konnte uns der D.O.K. Augenspezialist einen relativ kurzfristigen Termin geben.
Die Nächte bis zu diesem Tag waren für mich eher unruhig, während Motsi sich wie immer, eng an mich kuschelte.
Meine Gedanken flogen in die dunkelste Ecke der Augenkrankheiten. In machen Chow-Linien kann durchaus ein Glaukom vererbt werden.
Tineke, Motsis Züchterin mit der ich umgehend Kontakt aufgenommen habe, beruhigte mich.
In der ganzen van Juttersburch’er Linie gab es nie ein Fall von Glaukom.
Trotzdem war ich froh, dass meine Freundin Angela uns zu diesem Termin begleitete.

Habe ich es schon erwähnt?
Motsi liebt es, zum Tierarzt gehen zu dürfen.
Während ihr Bruder Fiete bereits beim Anblick eines Tierarztes die Flucht ergreift, genießt es Motsi in vollen Zügen.
Hier ist sie Hauptperson und alles wuselt um sie herum.
Hocherhobenen Hauptes und mit wedelnder Rute stapfte sie in der Augenarzt-Praxis Richtung Behandlungszimmer.
Ihre Augen strahlten die Ärztin an.
“Hier bin ich. Wir können beginnen”, schien sie der Ärztin sagen zu wollen.
Spannend fand sie, dass ich sie nicht auf den Behandlungstisch hob, sondern dass dieser hoch gefahren wurde, nachdem sie darauf gehopst war.

Motsi lies sich ganz tief in die Augen schauen.

Rechtes Auge
Linkes Auge (der hellgrüne Fleck muss beobachtet werden)


Es kam kein zucken und kein wegziehen des Kopfes, als die Augen untersucht wurden.
Die Flecken entpuppte sich zum Glück nicht als besorgniserregend.
Aber er soll beobachtet werden, ober sich verändern würde.
Der Augeninnendruck (Indikator für Glaukom) ist im grünen Bereich.
Ein leichter grauer Star ist beim Prinzesschen zu sehen.
Wenn Motsi jedoch keine Beeinträchtigung hat, dann sollte dieser auch nur weiter mit beobachtet werden.
Der Fleck im Auge wurde genauestens untersucht und fotografisch festgehalten.
Alles in allem war die Ärztin zufrieden.
In 3 Monaten sollte Motsi wieder vorgestellt werden. Bis dahin ist alles “im grünen Bereich”.
Meine Steine die mir vom Herzen fielen, hörte man wahrscheinlich bis nach Hause.

Drei Monate später fuhren wir drei Mädls für den Folgetermin wieder Richtung Nürnberg.
Motsi stolzierte schon fast in die Praxis und konnte es gar nicht erwarten, auf den Tisch zu steigen, der sie in
Augenhöhe der Ärztin fuhr.
Das Ergebnis der Untersuchung beruhigte mich sehr.
Die Ärztin sah keine negative Veränderung der beiden Flecken gegenüber der letzten Untersuchung.
Super!!!

In 6 Monaten werden wir die Augen nochmal untersuchen lassen.
Wenn es weiterhin keine Veränderung des Flecks gibt (was ich sehr hoffe!!!), dann sollten wir einmal im Jahr im wahrsten Sinne des Wortes: “Ein Auge drauf werfen”.

Fotos von Motsi’s Augen: Mit freundlicher Genehmigung der Ärztin
Fotos von Motsi und mir: Mit freundlicher Genehmigung von Angela

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