Wasser-Physiotherapie
oder: armer Hund, was nun?
Motsi sah mich mit ihrem unverwechselbaren Motsi-Blick an.
“Fraule, weißt du, dass ich Wasser hasse wenn ich keinen Boden mehr unter den Pfoten spüre!? Und dann muss ich auch immer so ein komisch orangefarbenes Mäntelchen mit Henkel anziehen, wenn wir in dem Schwimmbad sind! “
Lachend zog ich unsere kleine Prinzessin auf meinen Schoß und erklärte ihr, dass schwimmen keine Strafe für eine kleines Chow-Mädchen ist. Es erfüllt alleine den Zweck, dass die über Wochen geschonte hintere Beinmuskulatur wieder auf- und ausgebaut wird.
“Motsi, so eine Knieinnenbandzerrung muss man gut ausheilen lassen und man kann nicht gleich wieder auf der Hunde-Wiese mit seinen Freunden herum toben. Durchs Schwimmen wird gezielt und kontrolliert die Muskulatur konstituiert. Das ist genau das Richtige für deine Beine. Durch das Schwimmtraining mit der Therapeutin trainierst und stabilisierst du nicht nur deine Wirbelsäule, sondern auch deine Hinterbeine.”
“Aber die Muskeln kann man doch bestimmt auch wieder anders aufbauen? Und überhaupt, wozu braucht man denn als Hund Beinmuskulatur? Als Chow-Mädchen reicht es doch, wenn ich mit meinen Popo geübt hin und her schwingen kann. Warte, ich zeig‘s dir, was ich meine ….”.
Ich musste schon einige Kräfte aufbringen um Motsi bei mir weiter im Schoß fest zu halten. Ja, es hat sehr viel gebracht die Muskulatur mittels Schwimm-Physiotherapie wieder aufzubauen.
Unsere Tierärztin empfahl nach einigen Wochen Schonung der Hinterbeine mit Motsi schwimmen zu gehen.
Tja, nur leider ist es so, dass Motsi wohl eher durchs Nadelöhr gehen würde, als freiwillig schwimmen. Klar, mal im Wasser herum plantschen macht mächtig Spaß. So lange man noch Boden unter den Pfoten fühlt, ist das für Motsi kein Problem. Ist dieser jedoch nicht mehr spürbar, ist der Rückwärtsgang schon einprogrammiert.
Wie sollte ich dann mein kleines Hundekind ins Wasser bringen? Auch hier wusste Toni einen guten Rat. Sie schickte uns weiter nach Baunach zur Wasser-Schwimm-Physiotherapie. Seit einigen Wochen zieht nun Motsi im Hundeschwimmbecken unter Anleitung und Unterstützung mit Frau Wolf ihre Bahnen um die Hinterbeinmuskulatur wieder aufzubauen.
“Begeisterung”
schreibt Motsi eindeutig anders und sie ist jedes Mal froh, wenn ihre Wasser-Therapiestunde beendet ist.
Motis seufzte tief in meinem Schoß, als ich ihr die noch feuchten Ohren nach ihrer letzten Therapiestunde kraulte.
“Hmmm … mag ja sein … aber ganz ehrlich Fraule? Wir Chows sind doch schon gar keine Wasserhunde. Klar, ab und an tapse ich gerne mit den Pfoten in einem klaren Bach … aber schwimmen? Näää Fraule, dass wird mit Sicherheit nicht mein Hobby werden. Auch nicht mit orangefarbener Schwimmweste!”
Da muss ich dem kleinen Fräulein Recht geben. Ein Seehund wird unsere Motsi nie werden, auch wenn wir uns ganz viel Mühe geben.
Vielen lieben Dank an Physiotherapeutin Frau Dunja-Maria Wolf, die versucht in den Therapiestunden Motsi das Element Wasser näher zu bringen und ihr die Angst davor auch etwas nehmen.
Ein ganz besonderer Dank an meine Freundin Angela, die uns immer begleitet wenn es Ihre Zeit ermöglicht.
Angela hat mir die Clips für diesen Blogbeitrag zur Verfügung gestellt.
Ohhh, wie schön !!! 🙂
Wir können uns das nicht vorstellen mit Bjoet oder Kwish.
Die finden wsser gar nicht zum geniessen.
Grizzly und ich fühlen mit dem armen Motsi-Tier. Kein Boden unter den Füßen geht doch gar nicht.
Mitfühlende Grüße senden Euch
Wanda mit Grizzly
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